Landkreis Harburg
Equal Pay Day macht auf die Lohnlücke aufmerksam

Mit roten Taschen machen Assistentin Jasmin Herzog (v.li.), Gleichstellungsbeauftragte Andrea Schrag und Stv. Gleichstellungsbeauftragte Birgit Röder anlässlich des Equal Pay Days auf die rechnerische Lohnlücke von Frauen und Männern aufmerksam. Die rote Tasche symbolisiert das Defizit im Einkommen und steht für die roten Zahlen in den Geldbörsen von Frauen. | Foto: Landkreis Harburg
  • Mit roten Taschen machen Assistentin Jasmin Herzog (v.li.), Gleichstellungsbeauftragte Andrea Schrag und Stv. Gleichstellungsbeauftragte Birgit Röder anlässlich des Equal Pay Days auf die rechnerische Lohnlücke von Frauen und Männern aufmerksam. Die rote Tasche symbolisiert das Defizit im Einkommen und steht für die roten Zahlen in den Geldbörsen von Frauen.
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Erst unmittelbar vor dem Frauentag ist es so weit: Nun werden Frauen für ihre Arbeit auch bezahlt. Denn zumindest rechnerisch haben Frauen bis zum 7. März mehr als zwei Monate lang gearbeitet und nichts dafür bekommen, während ihre männlichen Kollegen entlohnt werden. Grund dafür ist die Lohnlücke in Deutschland zwischen Frauen und Männern. Der Equal Pay Day, der dieses Jahr auf den 7. März fällt, macht auf diese Situation aufmerksam. Jedes Jahr findet der Equal Pay Day an einem anderen Tag statt, symbolisch markiert er den Zeitpunkt, bis zu dem Frauen umsonst arbeiten.

Die Lücke zwischen den Stundenlöhnen

Die Lücke zwischen den durchschnittlichen Brutto-Stundenlöhnen von Frauen und Männern beträgt in Deutschland offiziell 18 Prozent, das sind 4,31 Euro oder bei einer 40-Stunden-Woche 172,40 Euro. Nach Berechnungen des Statistischen Bundesamtes kommen Frauen auf 20,05 Euro brutto je Stunde, Männer auf 24,36 Euro. „Umgerechnet ergeben sich daraus 65 Tage, die Frauen länger arbeiten müssen, um rein rechnerisch genauso viel Geld verdient zu haben wie Männer bereits am Ende des Vorjahres“, sagt Andrea Schrag, Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises Harburg.

Strukturelle Unterschiede

Eine Ursache für diese geschlechtsspezifische Lohnlücke sind nach Beobachtungen von Andrea Schrag strukturelle Unterschiede: „Viele Frauen erlernen aufgrund gängiger Rollenstereotypen Berufe, die schlecht bezahlt sind, sie arbeiten häufig in Teilzeit oder auf Minijobbasis und sind seltener in Führungspositionen zu finden.“ So sind Frauen überproportional in sozialen Berufen tätig. Wie wichtig gerade Tätigkeiten beispielsweise in der Pflege sind, hat sich zwar nicht zuletzt in der Pandemie deutlich gezeigt, aber finanziell wird die Pflege nach wie vor geringer bezahlt als technische Arbeiten.

Unterschiede in der Rente

Nicht nur die geschlechtsspezifische Lohnlücke, die sogenannte Gender Pay Gap, stellt viele Frauen vor Schwierigkeiten, sondern auch der daraus resultierende Pension Pay Gap: Frauen, die jahrelang weniger verdient haben als Männer, bekommen im Durchschnitt eine deutlich niedrigere Rente als Männer. „Dies führt dazu, dass der Frauenanteil bei den von Altersarmut betroffenen Menschen deutlich höher ist.", so Andrea Schrag. Umso wichtiger sei es daher eine bessere Vereinbarkeit von Beruf, Familie und Pflege, die es Frauen und Männern gleichermaßen ermöglicht, berufstätig zu sein und gemeinsam für ihre Kinder oder Angehörigen zu sorgen.

Redakteur:

Leonie Lange aus Buchholz

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