Naturschutz zum Anfassen
Erfolgreicher erster Naturerbetag im Kreis Harburg
Die weiten, blühenden lila Heideflächen genießen, mit der Schnucke auf Tuchfühlung gehen und gleichzeitig jede Menge Informationen rund um Naturschutz, Fauna und Flora erhalten – diese Gelegenheit ließen sich viele Besucher am Brunsberg bei Sprötze nicht entgehen. Dort veranstaltete der Landkreis Harburg jetzt seinen ersten Naturerbetag.
"Die Aktion war ein voller Erfolg“, freuen sich Armin Hirt und Niels Vollmers von der Kreis-Naturschutzbehörde. Der "Naturschutz zum Anfassen“ sei gut angekommen. Die Idee, den Menschen so die Bedeutung des Naturschutzes und die Arbeit der Behörde nahezubringen, habe viel Lob erhalten. "Zwei Wanderinnen aus Hannover mochten gar nicht glauben, dass eine Behörde am Wochenende so etwas anbietet. Das kannten sie aus der Landeshauptstadt gar nicht“, schmunzelt Hirt. Auch sonst sei es gelungen, in Gesprächen Vorurteile und Distanz zum Amt abzubauen. "Die Resonanz und das Lob machen Mut für eine Wiederholung.“
Besucher gaben auch Tipps zum Naturschutz
Die Besucher wollten nicht nur Informationen erhalten, sondern auch selbst Tipps geben. "Wir haben viele wertvolle Hinweise vor Ort bekommen. Das hilft uns bei der Pflege der Brunsberg-Heide richtig weiter", freut sich Hirt. Spontan wurden die Landkreismitarbeiter eingeladen, weitere Vorträge zum Naturschutz zu halten. „Das machen wir natürlich gern“, erklärte Niels Vollmers.
Erste Anlaufstation für die Besucher war ein Infopavillon auf dem Brunsberg. Großen Anklang fanden die kleinen Exkursionen rund um den Berg und in die Höllenschlucht. Heidepflege und Klimaschutz waren dabei ebenso Thema wie die Entwicklung der Brunsbergheide von der Jungsteinzeit in eine ungewisse Zukunft. Beim "Waldbaden“ in den Sprötzer Fuhren konnten die Teilnehmer die Region mit allen Sinnen erfahren.
"Unterwegs mit den vierbeinigen Landschaftspflegern“ lautete das Motto einer Wanderung mit Schäferin Gesa Menne. Dabei war sie mit ihrer Schuckenherde im direkten Kontakt mit den Gästen – „ein tolles Erlebnis für alle“, so Armin Hirt. Der Landkreis will den Naturerbetag künftig jährlich wechselnd in einem anderen Schutzgebiet veranstalten und so aufgrund zahlreicher Nachfragen die Besonderheiten der Gebiete, ihre Pflege und Entwicklung darstellen.
Schutzgebiete im Kreis umfassen rund 44.000 Hektar
Natur- und Klimaschutz spielen im Landkreis als Europäischer Energie- und Klimaschutzkommune eine wichtige Rolle. Die Schutzgebiete im Kreis umfassen rund 44.000 Hektar und machen damit etwa 35 Prozent der Landkreisfläche aus. Die weiten Heideflächen gehören ebenso dazu wie die Elbeniederung, Wälder, Moore und Flüsse wie Este und Seeve. Sie sind aber weit mehr als das: Sie alle bieten einzigartige Lebensräume und Refugien für Tiere und Pflanzen und sind beliebte Naherholungsgebiete. Doch damit diese einzigartigen Landschaften erhalten und weiterentwickelt werden können, ist einiges nötig. Genau um diesen Schutz und die Pflege sowie die Herausforderungen der Zukunft durch den Klimawandel geht am Naturerbetag.
Redakteur:Christoph Ehlermann aus Salzhausen |
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