Ärztlicher Direktor Dr. Christian Pott zur aktuellen Impfsituation
Fünf Impffragen, die sich jeder stellt
(os). Täglich gibt es neue Berichte zu Impfdurchbrüchen, also der Corona-Erkrankung von Menschen trotz vollständiger Impfung. U.a. infizierte sich der ehemalige bayrische Ministerpräsident, Edmund Stoiber (80). Impfgegner nehmen das oft als Argument, dass eine Corona-Impfung keinen Nutzen hat. Wie ist die aktuelle Lage bei den Impfungen? Das WOCHENBLATT stellte Dr. Christian Pott, Ärztlicher Direktor des Krankenhauses Buchholz, fünf Fragen, die sich derzeit jeder stellt.
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Wie gefährlich sind
Impfdurchbrüche?
[/b]Dass es zu Impfdurchbrüchen komme, sei nicht ungewöhnlich, erklärt Pott. Er führt das auch darauf zurück, dass die Immunantwort nach einer Corona-Impfung oft schwächer ausfällt als gedacht. Gleichwohl sei die Gefahr, dass Geimpfte sich schwer mit Corona infizieren, um den Faktor zehn kleiner als bei Ungeimpften, betont Pott. Geimpfte könnten das Virus zudem deutlich kürzer übertragen als Ungeimpfte. "Die Grundempfehlung bleibt: Lassen Sie sich impfen!", sagt Pott.
Liegen auch Geimpfte
auf der Intensivstation?
Im Buchholzer Krankenhaus würden auch Menschen behandelt, die mit Corona infiziert sind. Die Patienten seien allerdings in den allermeisten Fällen wegen anderer Beschwerden eingeliefert worden, bei der Eingangsuntersuchung habe man die Corona-Erkrankung festgestellt. Auf der Intensivstation lägen derzeit fast ausschließlich Ungeimpfte.
Wer benötigt die
Booster-Impfung?
Dass mittlerweile in Pflegeeinrichtungen und Krankenhäusern die dritten Impfungen verabreicht werden, findet Christian Pott sinnvoll. Auffrischimpfungen würden "breit kommen". Pott empfiehlt, "den Impfschutz weiter herauszufordern und stärker zu machen", sprich mit bestehenden und neuen Impfstoffen die Immunantwort bei möglichst vielen Menschen auszubauen.
Wann ist die
Pandemie vorbei?
Derzeit befinde man sich im Übergang von der pandemischen zur endemischen Lage, erklärt der Ärztliche Direktor. "Das Virus ist in der Welt und wird bleiben. Die Menschen lernen, damit umzugehen, wie sie es auch bei der Grippe machen", so Pott. Bislang sei es nur bei den Pocken gelungen, ein Virus auszurotten.
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Wie stellt man fest,
ob Impfschutz reicht?
[/b]Wer herausfinden möchte, wie umfangreich sein Schutz gegen das Coronavirus ist, kann sich an seinen Hausarzt wenden. Es gibt Tests, die die reine Anwesenheit von Antikörpern messen, sowie Tests, die deren Funktionalität gegenüber dem Virus prüfen. Bei Letzteren, den sogenannten Neutralisationstests, wird das Blutserum des Patienten im Labor mit Teilen des Coronavirus in Kontakt gebracht. Später wird geprüft, wie effektiv das Virus abgehalten wird.
Impfdurchbrüche
im Landkreis Harburg
(os). Laut Kreissprecherin Katja Bendig gab es seit Beginn der Impfungen im Landkreis Harburg bislang 308 Impfdurchbrüche. 102 Personen hätten keine Symptome gezeigt, 183 hatten leichte Symptome, z. B. Halsschmerzen oder Schnupfen. 83 Menschen hätten starke Symptome gezeigt. Darunter fallen u.a. Fieber, starker Husten und Atemnot. Kein einziger Patient sei wegen der Symptome im Krankenhaus behandelt worden, betont Bendig.
Redakteur:Oliver Sander aus Buchholz | |
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