Wie geht es an der Bendestorfer Straße weiter?
Fußgängerbrücke, Expressbrücke oder Sperrung

Wie geht es weiter bei der Planung des Neubaus dieser Brücke in der Bendestorfer Straße? Mehrere Optionen sind im Gespräch | Foto: pm
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Seit Jahren sind die Schäden an der Bahnbrücke im Verlauf der Bendestorfer Straße bekannt (das WOCHENBLATT berichtete). Und trotzdem gibt es noch keine finale Lösung, wie die Bauarbeiten am Besten für alle Beteiligten geregelt werden können. 

Bevor das Chaos ausbricht, muss eine Behelfsbrücke her

Würde die Brücke - und damit die Bendestorfer Straße - für die vielen Monate des Abrisses und des Neubaus gesperrt werden, bedeutet das für etliche Buchholzer lange Umwege: Die Siedlung Herrenheide/Klecker Weg wäre praktisch von der Buchholzer Innenstadt abgeschnitten, genauso wie das Sportzentrum mit der Nordheidehalle, den Fußball- und Tennisplätzen, dem Schwimmbad und der Kletterhalle. Alles Einrichtungen, die nicht nur von Freizeitsportlern genutzt werden, sondern auch von den insgesamt fast 3.000 Schülern des Schulzentrums I (u.a. AEG und IGS). Zwar könnten sich Fußgänger noch durch die matschigen Wege der Kleingartenanlage schlagen, Autofahrer müssten eine 14 Kilometer lange Umleitung in Kauf nehmen. Was für Privatpersonen ärgerlich klingt, könnte für die Sportvereine existenzbedrohend sein, für Menschen, die auf sofortige Hilfe durch die Feuerwehr angewiesen sind, sogar lebensbedrohlich. Denn die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr müssten über holprige Schotterwege zur Feuerwehr fahren und dann auf den gleichen schlechten Wegen zu ihren Einsätzen wieder verlassen - das könnten die entscheidenden Minuten sein.
Die Politik sucht nun nach Möglichkeiten, die Belastungen für alle Menschen der Nordheide-Metropole so gering wie möglich zu halten.
Hektik scheint dabei zur Zeit aber nicht angebracht, denn die Arbeiten wurden von 2025 auf 2028 verschoben. Ein Grund ist unter anderem die Sanierung der Bahnbrücke in Königsmoor, die aufgrund der Dringlichkeit vorgezogen werden musste. Auch sei es schwer, von der Bahn entsprechende Zeitfenster zu erhalten, in denen keine Bahn fahren darf. Eine Planungszeit, die nun genutzt werden muss, den besten Konsens für alle zu finden.

Wie sollen die Bürger über die Bahn kommen?

Eine Behelfsbrücke hat der Landkreis bereits wegen zu hoher Kosten abgelehnt.
Die Stadt Buchholz präferiert die Lösung einer neu zu bauenden Fußgängerbrücke über die Bahnstrecke, die zukünftig die Straßen Am Radeland und Itzenbütteler Weg miteinander verbinden soll. Diese Brücke sollte dann so geplant werden, dass sie für die Zeit der Bauarbeiten auch für den PKW-Verkehr und für Rettungsfahrzeuge nutzbar ist. "Diese Option wäre gegenüber einer klassischen Behelfsbrücke, die dann wieder abgerissen wird, auch nachhaltig für Radfahrer und Fußgänger nutzbar und würde gut in die weitere Buchholzer Stadtentwicklung passen.", so Jasmin Eisenhut von der Stadt Buchholz.
Jan Bauer (CDU), der unter anderem Mitglied des Buchholzer Stadtrates und stellvertretender Bürgermeister der Stadt ist, hat einen ganz anderen Vorschlag: Er plädiert für den Bau einer "Expressbrücke". Auch hier wäre die Bendestorfer Straße komplett gesperrt, allerdings nur für eine relativ kurze Zeit. Anbieter werben bei dieser Schnellbauweise mit einer Bauzeit von nur 40 Tagen. Der Nachteil: Es gibt nur wenige Fachfirmen, die dieses anbieten, da eine hohe Fach- und Logistik-Kompetenz notwendig ist. Auch die Kosten sind deutlich höher, als bei einem herkömmlichen Neubau. "Bei einer Expressbrücke wird einmal richtig Tabula rasa gemacht. Für eine solche Baustelle braucht man auch Platz, das sehe ich in der Bendestorfer Straße als gegeben", erklärt Jan Bauer.
Der Landkreis hingegen äußert sich nicht dazu, welche Variante bevorzugt wird. "Aktuell befinden wir uns in Bezug auf den Neubau der Brücke im Verlauf der K54 gerade in der Planungsphase, in der alle Optionen noch einmal kritisch geprüft werden. Ein Baubeginn wird voraussichtlich 2028 stattfinden, hängt aber maßgeblich von den genehmigten Sperrungen der Gleise bzw. des Zugverkehrs durch die Deutsche Bahn ab," erklärt Andres Wulfes gegenüber dem WOCHENBLATT, "Aktuell ist die Sicherheit der Brücke nach wie vor gewährleistet. Die Brücke wird engmaschig laufend überwacht."

Wie geht es weiter bei der Planung des Neubaus dieser Brücke in der Bendestorfer Straße? Mehrere Optionen sind im Gespräch | Foto: pm
CDU-Landtagsabgeordneter und Mitglied im Buchholzer Stadtrat Jan Bauer
Redakteur:

Stefanie Hansen aus Tostedt

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