Buchholz
Grundstein für Krankenhaus-Erweiterung gelegt
Das ist ein Gewinn für den Krankenhausstandort in Buchholz: Das Bettenhaus West mit zentraler Notaufnahme wird aktuell erweitert und modernisiert. Der siebengeschossige Anbau, der den bestehenden Gebäudekomplex sinnvoll ergänzt, sei ein bedeutendes Projekt zur Sicherung der Zukunftsfähigkeit, wie Landrat Rainer Rempe und Krankenhaus-Geschäftsführer Kai Uffelmann jetzt bei der Grundsteinlegung im Beisein zahlreicher Gäste aus Verwaltung und Politik betonten. Diese Baumaßnahme führe zu einer weiteren Verbesserung in der Patientenversorgung und optimiere die Arbeitsumgebung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Krankenhauses Buchholz.
Moderne Pflegebereiche mit 60
Zweibettzimmern und Funktionsräumen
Rund 275 Räume des Bettenhauses werden um- oder neu gebaut. Damit werden weitere moderne Pflegebereiche mit 60 Zweibettzimmern sowie Funktionsräume geschaffen, um die Patientinnen und Patienten künftig noch optimaler und effizienter versorgen zu können, wie Landrat Rainer Rempe erklärte. Gleichzeitig entsteht eine interdisziplinäre Notaufnahme, in der chirurgische wie auch internistische Notfälle schnell und effektiv behandelt werden können. In diesem Zuge wird auch eine neue Zufahrt für die Rettungswagen geschaffen.
Kai Uffelmann erinnerte daran, dass aktuell viele Krankenhausstandorte von Schließungen und Umwandlungen betroffen sind. Er dankte seinem Vorgänger Norbert Böttcher, der mit Weitsicht den "Masterplan 2030" für die Zukunftsfähigkeit des Krankenhausstandortes entwickelt und einen Konsens mit Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) erzielt habe. Denn von den Gesamtkosten der Baumaßnahme in Höhe von rund 22 Millionen Euro werden 20 Millionen Euro vom Land gefördert. Die jetzige Erweiterung des Bettenhauses West gehört zu diesem "Masterplan 2030" und ist der dritte von vier Bauabschnitten. Der vierte Bauabschnitt ist bereits in Planung.
Landrat Rempe betonte im Zusammenhang mit der Finanzierung: "Es ist nicht unsere Aufgabe, diese Kosten zu übernehmen, für die der Bund zuständig ist." Er setzt seine Hoffnung auf das "Krankenhausversorgungsverbesserungsgesetz", das aktuell auf Bundesebene beraten wird und u.a. eine Reform der Vergütungsstrukturen vorsieht.
Krankenhäuser wurden medizinisch
erheblich weiterentwickelt
"Unsere Krankenhäuser in Buchholz und in Winsen haben sich in den zurückliegenden Jahrzehnten nicht nur medizinisch erheblich weiterentwickelt, sondern auch baulich und im Hinblick auf ihre Ausstattung. Als Beispiel kann man hier in Buchholz sicher die Strahlentherapie nennen, die zweimal grundsaniert wurde und nach ursprünglich kleinen Anfängen inzwischen zu einer Abteilung mit zwei Linearbeschleunigern geworden ist", erläuterte Rempe.
Er blickte auf die vorangegangenen Verbesserungen zurück: In einem ersten Schritt wurde 2015 ein dreigeschossiger Anbau an das Bettenhaus West fertiggestellt, in dem auch die Schlaganfallspezialeinheit Stroke Unit und die Spezialstation zur Versorgung von Patienten mit unklaren Brustbeschwerden, Chest Pain Unit (CPU), untergebracht sind. Bis 2020 wurden drei weitere Stockwerke mit modernen Patientenzimmern aufgestockt. Und nun folgt der dritte Bauabschnitt mit der Grundsteinlegung am Donnerstag.
"Für uns hat die Stärkung und Weiterentwicklung der Krankenhausstandorte Buchholz und Winsen höchste Priorität und ich kann Ihnen versichern, dass ich mich als Landrat und als Vorsitzender der Niedersächsischen Krankenhausgesellschaft auch weiterhin für eine wohnortnahe und qualitativ hochwertige medizinische Versorgung in der Region einsetzen werde. Der Landkreis Harburg steht uneingeschränkt zu seinen Krankenhäusern", so Rempe.
Er und Kai Uffelmann dankten allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Krankenhäuser in Buchholz und Winsen für ihre hervorragende und hoch engagierte Arbeit, allen, die den Weg für diesen dritten Bauabschnitt im Rahmen des Masterplans bereitet hatten, sowie den am Bau beteiligten Firmen und dem zuständigen Architekturbüro.
Herausfordernde Arbeiten
für Architekten und Bauarbeiter
Im Namen von "Reichardt + Partner Architekten" ließ Dipl.-Ing. Architekt Dirk Lütje die herausfordernden Arbeiten Revue pasieren - u.a. vom Bau eines "Bypasses", einem Verbindungsgang im Innenhof, dem Verlegen von Leitungen und der Heizzenrale und "Abbinden" des Flurbereichs, der das Bettenhaus West an das Krankenhaus anbindet, bis zum Einbringen von Stahlpfählen in die Erde nahe der Radiologie, Endoskpopie und Sonografie. "Ärzte, Personal und Patienten sahen zu und kommentierten die Arbeiten", berichtete er. Denn die Arbeiten finden sozusagen "am offenen Herzen" - also bei laufendem Betrieb - statt.
Gesegnet wurde das erweiterte Bettenhaus anschließend von Superintendent Dirk Jäger und Krankenhausseelsorgerin Svenja Kluth. Auf dem nun gelegten Grundstein entstehe ein Gebäude, in dem Gutes und Heilung erfahrbar würden, so Jäger. Über gute und tragfähige Fundamente stehe etwas in der Bibel, leitete er zu den Worten von Svenja Kluth über, die Bezug nahm auf die Bergpredigt aus dem Matthäusevangelium und der dortigen Aussage, ob wir auf Fels bauen oder auf Sand bauen können. "Die Frage nach dem Fundament ist die, was uns trägt", meinte sie u.a. zu Fragen wie: Was trägt dieser Bau?, Welche Visionen stehen dahinter? "Eine gute medizinische Versorgung, eine Verbundenheit zum Haus, die Freude am Planen und die Leidenschaft für Medizin", erklärte die Pastorin.
Die gesamte Baumaßnahme soll Ende 2026 abgeschlossen sein. Alle Beteiligten hoffen, dass der Zeit- und der Finanzplan eingehalten werden.
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