Viele Menschen leiden unter Schlafstörungen
Guter Schlaf - wichtig wie die Nahrungsaufnahme
Der längste Tag des Jahres, der 21. Juni, war auch der Tag des Schlafes. Diesmal wurde er von Selbsthilfegruppen zum Anlass genommen, um über die Bedeutung eines erholsamen Schlafes aufzuklären und auf die Schwierigkeiten bei der Diagnose und Therapie von Schlafstörungen hinzuweisen. Für Betroffene ist es wichtig, sich auf das Gespräch mit dem Arzt gut vorzubereiten und die Beschwerden genau zu beschreiben.
In einer oft hektischen und stressigen Zeit leiden die Qualität und die Dauer des Schlafs. Dabei ist Schlaf genauso bedeutsam wie die Nahrungsaufnahme. Er dient der geistigen und körperlichen Leistungsfähigkeit und dem Gedächtnis, aber auch der Erholung und der Regeneration sowie Genesungsprozessen.
"Chronisch schlechter Schlaf führt letztendlich zu einem erhöhten Herz-Kreislauf-Risiko und Krebs, die Müdigkeit und Unkonzentriertheit am Tage zu Fehlern, zu Arbeitsausfall und zu Verkehrsunfällen mit fatalem Ausgang", erläutert Peter Meyer-Riekenberg aus Seevetal, einer der Ansprechpartner der Selbsthilfegruppe (SHG) Schlafapnoe in Buchholz.
Schlafstörungen: von der
Diagnose zur Therapie
Acht Millionen Deutsche leiden an chronischen Ein- und Durchschlafstörungen (Insomnien), hinzu kommen eine Million Betroffene mit einer behandlungsbedürftigen Schlafapnoe, wobei viele Patientinnen und Patienten noch nicht diagnostiziert sind, so die Erfahrungen der SHG. Hinzu kommen Schlafstörungen wie die zirkadianen Schlaf-Wach-Rhythmus-Störungen, z.B. das Non-24-Syndrom, das bei Blinden auftreten kann. 2,5 Millionen Deutsche sind an einem behandlungsbedürftigen Restless-Legs-Syndrom (RLS) erkrankt und leiden an den unruhigen Beinen, die den Schlaf stören können.
Schnarche, Atemaussetzer
und Beinbewegungen
Für den Arzt kann es schwierig sein, eine genaue Diagnose zu stellen, insbesondere, wenn der Patient nicht alle seine Symptome schildert, da im Schlaf auftretende Symptome wie etwa Schnarchen, Atemaussetzer oder periodische nächtliche Beinbewegungen vom Patienten nicht bemerkt und nicht berichtet werden. So kann die Angabe des Patienten „Ich schlafe schlecht und ich bin tagsüber müde“ oder „Ich bin immer müde und kann trotzdem nicht einschlafen, kann nicht durchschlafen oder wache früh auf“ zu unterschiedlichen Diagnosen führen.
Untersuchung
im Schlaflabor
Eine Untersuchung im Schlaflabor kann für Klarheit sorgen. "Leider warten Patienten mit einer Schlafapnoe teilweise monatelang auf einen Termin im Schlaflabor, oder bei Ein- und Durchschlafstörungen auf einen Termin bei einem Psychologen. Ursache hierfür sind die fehlenden Ressourcen in den Schlaflaboren bzw. die nicht ausreichende Anzahl an Psychologen und Schlafmedizinern", erläutert Peter Meyer-Riekenberg.
Die SHG richtet daher einen Appell an alle Entscheidungsträger in der Politik und den Krankenkassen, die Schlafstörungen dringend stärker in den Blick zu nehmen und für Verbesserungen zu sorgen.
• Selbsthilfegruppe Schlafapnoe Buchholz in der Nordheide e. V., www.hilfe-bei-atemaussetzer.de.
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