Flammender Appell für Achtung der Umwelt
Hegering Buchholz: Der Wald ist kein Vergnügungspark
os. Buchholz. Mit einem flammenden Appell, die Umwelt wieder mehr zu achten, hat sich Bernard Wegner an die Öffentlichkeit gewandt. "In politischen und privaten Diskussionen könnte man den Eindruck gewinnen, dass es nur noch Klima- und Umweltschützer gibt. Leider handeln viele Menschen nicht danach", sagte der Öffentlichkeitsbeauftragte des Hegerings Buchholz jüngst in der Sitzung des Buchholzer Stadtentwicklungsausschusses. Das WOCHENBLATT fragte bei Wegner nach: Wie verhalten sich die Menschen derzeit in der Natur, und wie sollten sie sich richtig verhalten?
"Wir registrieren eine zunehmende Verrohung, was sich während der Corona-Pandemie noch einmal verstärkt hat", erklärt Wegner. Aufgrund der Kontaktbeschränkungen hätten viele Menschen die freie Natur für sich entdeckt. "Wir haben das Gefühl, dass sich viele Bürger dort aber nicht mehr richtig auskennen und die einfachsten Verhaltensregeln nicht beachten. Der Wald ist kein Vergnügungspark", betont der Hobbyjäger.
Die Liste der Verfehlungen ist lang. Viele Menschen entsorgten nach wie vor Gartenabfälle in den Wäldern oder würfen Grünabfälle auf Pferdeweiden. Dabei würden auch viele giftige Pflanzen wie Eibe oder Thuja-Hecke entsorgt, was lebensgefährlich für Tiere sein kann. "Wir sind ja schon froh, wenn die Leute ihren Grünabfall nicht samt Plastiktüte in den Wald werfen", sagt Wegner. Er appelliert an die Bürger, ihren Grünabfall zu den entsprechenden Sammelanlagen des Landkreises zu bringen.
Schwierigkeiten gebe es immer wieder auch mit Sportlern, die mit Mountainbikes oder Motocrossmaschinen durch den Wald fahren. Die größten Probleme verursachten aber Hundebesitzer. Vor allem die, die sich während der Corona-Pandemie erstmals ein Haustier zulegten. Allzu oft würden sie ihre Hunde im Wald ohne Leine laufen lassen. Das führte zu einigen Vorfällen, in denen Rehe von Hunden gejagt wurden. Trauriger Höhepunkt: Im Buchholzer Stadtteil Holm-Seppensen wurde eine trächtige Ricke von zwei Hunden direkt in einen Zaun gejagt. Jäger erlösten das verletzte Tier, auch die beiden ungeborenen Kitze starben. "Wenn man die Hundehalter auf ihr Verhalten anspricht, bekommt man leider oft eine Trotzreaktion nach dem Motto: 'Die Hunde wollen nur spielen'". Viele Menschen sind beratungsresistent", kritisiert Wegner. Was die Hundehalter oft übersehen: Wenn ihre Tier unkoordiniert durch den Wald laufen, zerstören sie die Gelege von Bodenbrütern wie Fasan, Kiebitz oder Waldschnepfe.
Besonders krass waren mehrere Vorfälle, in denen Menschen Selfies mit Rehkitzen machten, die in Getreidefeldern verborgen waren. In einem Fall sei sogar ein Rehkitz mit nach Hause genommen worden, um es per Hand aufzuziehen. Das Tier überlebte die Aktion nicht.
Der Hegering Buchholz setzt auf Aufklärung mit Hilfe seiner Infomobile, um den Menschen das richtige Verhalten in der Natur näherzubringen. Bernard Wegner: "Wir sehen die Notwendigkeit, Wissen über den Wald zu vermitteln. Viele Kinder kennen zum Beispiel Löwen, Tiger oder Elefanten, kennen sich in der heimischen Natur aber nicht aus."
Redakteur:Oliver Sander aus Buchholz | |
Webseite von Oliver Sander | |
Oliver Sander auf Facebook | |
Oliver Sander auf YouTube |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.