Besuch bei Steinway in Hamburg: 25.000 Euro teure Grundsanierung des C-Flügels des Buchholzer Veranstaltungszentrums Empore ist auf der Zielgeraden
Hier wird der Flügel wieder fitgemacht

Cord Köster (v. li., Sparkasse Harburg-Buxtehude), Sigrid Spieker (Aufsichtsrat Empore) und Empore-Geschäftsführer Onne Hennecke stehen an dem Flügel, der am 30. August wieder eingeweiht wird Fotos: ah
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  • Cord Köster (v. li., Sparkasse Harburg-Buxtehude), Sigrid Spieker (Aufsichtsrat Empore) und Empore-Geschäftsführer Onne Hennecke stehen an dem Flügel, der am 30. August wieder eingeweiht wird Fotos: ah
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(os). Da steht das gute Stück. Ohne Deckel zwar, aber natürlich trotzdem als Flügel zu erkennen. "Wir sind in der Endphase der Reparatur", betont Maik Jenfeldt. Er arbeitet seit 42 Jahren bei dem wohl weltweit berühmtesten Flügel- und Klavierbauer, Steinway & Sons in Hamburg. Dort wird seit März der C-Flügel des Buchholzer Veranstaltungszentrums Empore, der vor rd. 25 Jahren für damals 150.000 D-Mark angeschafft wurde, grundsaniert. Wie weit die Arbeiten fortgeschritten sind, davon überzeugten sich jetzt Onne Hennecke (Geschäftsführer Empore), Empore-Mitarbeiterin Annette Lipski, Aufsichtsratsmitglied Sigrid Spieker und Cord Köster, Regionaldirektor der Sparkasse Harburg-Buxtehude. Die Sparkasse finanziert mit einer Spende die ca. 25.000 Euro teure Grundsanierung. Das WOCHENBLATT war bei der Werksbesichtigung in Hamburg-Bahrenfeld dabei.
"Wir machen hier im übertrage-nen Sinn eine übersichtliche große Inspektion", erklärt Stefan Bammann. Der Steinway-Mitarbeiter aus Buchholz und Maik Jenfeldt berichten, welche Maßnahmen die Experten beim Empore-Flügel vorgenommen haben: Der Resonanzboden wurde ausgebaut, Saiten, Dämpfung und Steg überholt, kleinere Risse neben den Stegstiften beseitigt, alles aufpoliert und wieder eingebaut. "Sie haben ein tolles Instrument", betont Maik Jenfeldt, der der Reparaturabteilung bei Steinway vorsteht. Je nach Art der Überholung und Instandsetzung dauern die Arbeiten bei Steinway bis zu neun Monate.
Die restlichen Arbeiten sind mit die wichtigsten: Jetzt wird der Empore-Flügel noch gestimmt. Ein Job für absolute Experten. "Es dauert sehr lange, bis man weiß, wie man die Töne wahrnehmen kann und wo man hinwill", erklärt Carolin Blumenstein. Sie absolviert bei Steinway eine dreieinhalbjährige Ausbildung zur Klavierbauerin und -stimmerin. Bis zu zehn Jahre könne es dauern, bis Klavierstimmer jedes Detail der Klangbildung kennen und verinnerlicht haben. An der Ausbildung gefällt ihr besonders die einmalige Kombination aus Musik und Handwerk.
Die Geschäfte bei Steinway laufen hervorragend. Gerade in Europa gebe es derzeit eine große Nachfrage nach den Flügeln, erklärt Maik Jenfeldt. Mit rund 420 Mitarbeitern werden in Hamburg - New York ist weltweit der einzige andere Produktionsstandort - jedes Jahr bis zu 1.400 Instrumente hergestellt, der Großteil davon Flügel, der Rest Klaviere. Das Besondere: Kein Instrument ist wie das andere, dafür sorgt das Naturprodukt Holz und die Handarbeit der Musikexperten. "Wir stellen hier alles selbst her", betont Maik Jenfeldt. So werden die Resonanzböden selbst gelegt, die Gehäuse in der Rimbiegerei gebogen. Früher kaufte Steinway ganze Baumstämme und bereitete sie für den Flügelbau auf, heute wird vorgefertigtes Holz, z.B. Bergfichte, eingekauft. "Wir achten peinlichst genau darauf, dass das Material in Ordnung ist", sagt Jenfeldt. Das einzige Teil, das nicht von Steinway produziert wird, ist die Platte aus Grauguss. Sie wird aus Ohio importiert.
Zum Abschluss führen Maik Jenfeldt und Carolin Blumenstein die Besuchergruppe in einen besonderen Raum: Im Probenraum stehen fast 30 Konzertflügel. Hier geben sich Starpianisten die Klinke in die Hand, prüfen die Instrumente auf Herz und Nieren und geben Kaufempfehlungen ab. Im Showroom auf der anderen Straßenseite stehen reichlich Exemplare zum Kauf bereit, darunter der Steinway Spirio, ein Flügel mit integriertem hochauflösendem Selbstspielsystem. Darüber lassen sich über ein iPad Konzerte im heimischen Wohnzimmer nachspielen.
• Der grundsanierte Flügel wird bei einem Konzert mit dem Starpianisten Haiou Zhang am Freitag, 30. August, ab 20 Uhr in der Empore in Buchholz (Breite Str. 10) eingeweiht. Begleitet wird er von Elea Nick an der Violine und dem Deutschen Kammerorchester Berlin. Karten gibt es unter Tel. 04181-287878 oder www.empore-buchholz.de.
• Infos zu Steinway & Sons unter www.eu.steinway.com.

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Oliver Sander aus Buchholz

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