DGhK-Gruppe Nordheide bietet Eltern Unterstützung
Hochbegabte Kinder richtig fördern

Tina Troeder (li.) und Anna Adam, von der Elterngruppe Nordheide der Deutschen Gesellschaft für das hochbegabte Kind (DGhK) | Foto: DGhK Nordheide
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"Es kann herausfordernd sein, wenn man ein hochbegabtes Kind hat" - diese Erfahrung machten auch Tina Troeder und Anna Adam von der Elterngruppe Nordheide der Deutschen Gesellschaft für das hochbegabte Kind (DGhK). Seit vergangenem Jahr leiten die beiden Frauen ehrenamtlich die Gruppe, die Eltern und allen Interessierten Austausch, Ratschläge und vor allem ein offenes Ohr bietet.

Hochbegabte Kinder interessieren sich oftmals sehr für das Experimentieren und Forschen | Foto: DGhK Nordheide
  • Hochbegabte Kinder interessieren sich oftmals sehr für das Experimentieren und Forschen
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Dass das eigene Kind besondere Förderung braucht, merken die meisten Eltern am Ende der Kita-Zeit. "Die Kinder haben einen scheinbar unstillbaren Wissensdurst", erklären Tina Troeder und Anna Adam. Hochbegabte Kinder hinterfragen die Dinge ausdauernd und in einem nicht altersgemäßen Umfang und sind sehr früh aufnahmebereit. Auch eine Faszination für Logik, Zahlen und Muster kann ein Anzeichen für eine Hochbegabung sein, ebenso wie eine hohe Konzentrationsfähigkeit, wenn es sich für ein Thema interessiert. Missdiagnosen mit ADHS, dem Asperger-Syndrom oder Ähnlichem oder etwa das Verkennen einer Hochbegabung, bei Kindern, die ihr Potenzial nicht nutzen, seien keine Seltenheit, erklären Troeder und Adam. Auch Mobbing kann ein Thema sein.

Sorgen ernst nehmen

Zum Thema Hochbegabung sind Anna Adam und Tina Troeder über ihre eigenen Kinder gekommen. Eine entsprechende Anlaufstelle in der Region gab es 2019 aber nur in Stade, erklärt Tina Troe-der, die aus Tostedt kommt. Auf Dauer ein weiter Weg. Nachdem die Corona-Pandemie die Treffen vorübergehend zum Erliegen brachte und Tina Troeder und Anna Adam sich zufällig kennengelernt hatten, gründeten sie 2023 gemeinsam die Gruppe Nordheide. "Die Eltern fühlen sich bei uns ernst genommen, hier wird ihnen Verständnis entgegengebracht und zugehört", erklärt Anna Adam. Im ersten Moment unterschätzen viele Außenstehende, welche zusätzliche Aufgaben und Probleme auf eine Familie zukommen können, wenn sich herausstellt, dass das eigene Kind hochbegabt ist. Denn das bedeutet mehr als "Mein Kind schafft seine Hausaufgaben alleine". Ein hochbegabtes Kind fordert zusätzliche Aufmerksamkeit, Unterstützung, Förderung und besondere intellektuelle Stimulation, die über das Bedürfnis Gleichaltriger hinausgeht.

Beim Spieletreffen können die hochbegabten Kinder Spiele spielen, die sie vielleicht noch nicht mit anderen Gleichaltrigen spielen können | Foto: DGhK Nordheide
  • Beim Spieletreffen können die hochbegabten Kinder Spiele spielen, die sie vielleicht noch nicht mit anderen Gleichaltrigen spielen können
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"Wenn das Kind vor der ersten Klasse schreiben und lesen kann, dann aber in der Schule die Buchstaben nachmalen muss, ist es unterfordert und hat da keine Lust drauf", erklärt Anna Adam. "Diese Aufgabe ist für das Kind dann unlogisch, da es ja bereits schreiben kann." Das erzeuge wiederum Frust und Langeweile und kann in der Familie zu Streit oder sogar zur Schulverweigerung führen. Viele Eltern verzweifeln. Unterstützung und Rat gibt es in der Elterngruppe, die auch gerne Lehrer, Erzieher oder andere Interessierte berät. Mitglied werden kann jeder, betonen die Leiterinnen. Es bedarf auch keines Nachweises für eine Hochbegabung des Kindes.

Hochbegabte Kinder interessieren sich oftmals sehr für das Experimentieren und Forschen | Foto: DGhK Nordheide
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Spannende Kurse in der Zukunftswerkstatt

Praktische Tipps und Unterstützung gibt es monatlich im Gesprächskreis im Mehrgenerationenhaus Kaleidoskop in Buchholz für die Erwachsenen. Die hochbegabten Kinder treffen sich zudem einmal im Monat beim Spieletreffen im Haus der Begegnung in Tostedt. Die Gruppe bietet daneben außerschulische Angebote. Neben einmaligen Angeboten wie einem Selbstbehauptungs- und Resilienzkurs für Grundschüler, Spielplatzausflügen und einer Forscherwerkstatt für Kitakinder rückt ein neues Angebot die MINT-Themen zukünftig in den Fokus. Seit Kurzem hat die DGhK Nordheide eine Kooperation mit der Zukunftswerkstatt Buchholz. Quartalsweise wird es mehrwöchige Kurse geben, die auf die hochbegabten Kinder zugeschnitten sind und "den Kopf auslasten". Die Kinder werden hier forschen, experimentieren und spielerisch dazulernen.
Mehr Informationen zur Gruppe und den Kursen gibt es unter www.dghk-nds-hb.de/ sowie per E-Mail an nordheide@dghk-nds-hb.de. Hier kann man sich auch für einen Newsletter anmelden.

Hochbegabte Kinder interessieren sich oftmals sehr für das Experimentieren und Forschen | Foto: DGhK Nordheide
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Nächste Kurse:

- "Vom Korn bis zum Brot", für Vorschüler bis zur zweiten Klasse am Samstag, 28. September, 10 bis 13 Uhr. Im Mühlenmuseum Moisburg (Auf dem Damm 10) lernen die hochbegabten Kinder in einem praktischen Kurs über Getreide, die Mühle und das Backen. Kosten 5 Euro für Mitglieder, 8 Euro für Nicht-Mitglieder.
- Zauberkurs für Schüler der vierten bis siebten Klasse am Samstag, 26. Oktober, 13.30 bis 16.30 Uhr im Mehrgenerationenhaus Kaleidoskop (Steinstraße 2, Buchholz). Zauberkünstler und Pädagoge Peperoni bringt den Kindern die Kunst der Zauberei bei. Das fördert logisches und mathematisches Denken, Kreativität und Fingerfertigkeit. Kosten 20 Euro für Mitglieder, 30 Euro für Nicht-Mitglieder. Ein eigenes Kartenspiel ist mitzubringen
Anmeldung für beide Kurse bis 31. August über die genannte E-Mail.

Offener Gesprächskreis
Die Abende richten sich an Eltern von (hoch-)begabten Kindern- und Jugendlichen sowie an alle am Thema Interessierten. In lockerem Austausch werden interessante Themen angesprochen und Antworten auf mitgebrachte Fragen gesucht.
Wo: Mehrgenerationenhaus Kaleidoskop, Steintraße 2, 21244 Buchholz
Wann: jeden ersten Mittwoch im Monat ab 19.30 Uhr (außerhalb der Schulferien).
Eine Mitgliedschaft ist für die Teilnahme nicht erforderlich, bei regelmäßigen Besuchen aber erwünscht. Das Angebot ist kostenfrei, für die vor Ort bereit gestellten Getränke wird um eine Spende ins Sparschwein gebeten.

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Spieletreff
Jeden dritten Sonntag im Monat findet ein Spieletreff von 10 bis 13 Uhr statt. Die Treffen richten sich an Familien mit hochbegabten Kindern und sollen Begegnungen „auf Augenhöhe“ ermöglichen. Das Alter der Kinder spielt dabei eine untergeordnete Rolle. Jeder bringt Brettspiele, Kartenspiele, Geschicklichkeitsspiele oder Ähnliches mit, die er/sie besonders gerne mag und zeigen möchte. Einen kleinen Snack und etwas zu trinken sollte auch jeder für den eigenen Bedarf oder für ein kleines Buffet dabei haben. Die Teilnahme ist für Mitglieder kostenfrei. Nichtmitglieder zahlen 2 Euro pro Teilnehmer ab vier Jahren, maximal 5 Euro pro Familie.
Wo: Haus der Begegnung (Poststraße 16) in 21255 Tostedt
Wann: jeden dritten Sonntag im Monat von 10 bis 13 Uhr (außerhalb der Schulferien)
Anmeldung zur jeweiligen Veranstaltung bis zwei Tage vorher per E-Mail an: nordheide@dghk-nds-hb.de

Redakteur:

Pauline Meyer aus Neu Wulmstorf

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