BBS Buchholz
Holocaust-Überlebender Ivar Buterfas-Frankenthal spricht vor Schülern und Polizisten
Über 100 Schüler lauschten in der vergangenen Woche in der Aula der BBS Buchholz den Erzählungen des Holocaust-Überlebenden Ivar Buterfas-Frankenthal. Der Vortrag wurde auch per Kamera auch live in die Klassenräume der Schule übertragen, da nicht alle Schüler Platz in der Aula fanden. An die Zuhörer richtete der 1933, kurz vor der Machtergreifung der Nazis, in Hamburg geborene Buterfas eine klare Botschaft: Niemals dürfen die Schrecken der Nazi-Herrschaft vergessen werden. Gemeinsam mit seiner Frau Dagmar, mit der er seit 67 Jahren verheiratet ist, ist er deshalb seit vielen Jahren unterwegs und hat bereits über 1.500 Vorträge zu seinen Erlebnissen während des Zweiten Weltkriegs gehalten.
Unter den Zuhörern befanden sich auch mehrere Polizisten in Zivil. Allerdings nicht, weil es aufgrund der Veranstaltung Sicherheitsbedenken gab, sondern weil auch Polizisten sich künftig mehr mit dem Thema Antisemitismus auseinandersetzen sollen. "Als Demokratiepaten bei uns in der Polizeiinspektion im Landkreis Harburg sind mein Kollege Uwe Hesebeck auf der Suche nach neuen Möglichkeiten der politischen Bildung zum Thema Demokratie gewesen und dabei bei Herrn Buterfas-Frankenthal fündig geworden", erklärt Wiebke Hennig, Leiterin des Einsatz- und Streifendienstes am Polizeikommisariat Seevetal. Auch weitere Veranstaltungen mit Buterfas-Frankenthal und Bezug zur Polizei sind geplant.
Knapp zwei Stunden hören die Schüler und Polizisten dem 89-Jährigen gespannt zu, stellen im Anschluss viele Fragen. Unter anderem möchte das Publikum wissen, ob er nach all den Gräueltaten die er während seiner Jugend erleben musste, Hass gegenüber Deutschland empfände. "Nein, ich liebe dieses Land immer noch. Aber vergessen kann ich diese Taten nie", erklärte Buterfas-Frankenthal.
(lm).
Redakteur:Lennart Möller aus Rosengarten |
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