"Initiative Familien": Kraftvolle Stimme für Kinder in der Pandemie

Ihre Forderungen trug die "Initiative Familien" auch vor den Landtag in Hannover | Foto: Initiative Familien
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os. Buchholz. "Die Kinder leben jetzt seit mehr als einem Jahr mit angezogener Handbremse. Das ist viel zu lang." Das sagt Dörte Oltmanns. Die Buchholzerin setzt sich mit bundesweit mehr als 250 Eltern in der "Initiative Familien" dafür ein, dass die Corona-Regeln vor allem für Kinder gelockert werden. "Leider liegt der Fokus der Politik nicht auf den Kindern, und diese haben keine Lobby", kritisiert Dörte Oltmanns.
Ausgehend in Rheinland-Pfalz hatten sich im vergangenen Jahr Eltern in zwei Initiativen - "Familien in der Krise" und "Kinder brauchen Kinder" - zusammengetan, um Konzepte für einen sicheren Präsenzunterricht in Schulen sowie einen ebenso sicheren Sportbetrieb einzufordern. Beide Initiativen schlossen sich im Herbst 2020 zur "Initiative Familien" zusammen.
Hauptkritikpunkt der Eltern: Die Corona-Beschränkungen seit Beginn der Pandemie treffen besonders die Kinder. "Sie haben keine Wahl, ob sie diese befolgen wollen oder nicht", erklärt Dörte Oltmanns. Das sei z. B. in der Wirtschaft anders: Dort seien Maßnahmen oft freiwillig, etwa bei Home-Office-Regelungen oder bei Corona-Tests für die Angestellten. "Ich fände die Beschränkungen nicht so schlimm, wenn die Kinder eine Perspektive hätten", sagt Oltmanns.
Mit Briefen an Politiker, Pressemitteilungen oder Demonstrationen wie jüngst vor dem Landtag in Hannover versucht die Initiative, auf sich aufmerksam zu machen. Das ist gar nicht so einfach. "Wir sind keine Riesenorganisation und müssen uns mühsam Gehör verschaffen", berichtet Oltmanns. Zudem sehen sich die Mitglieder oftmals Kritik ausgesetzt, die sie in die Nähe von Querdenkern rückt. "Das sind wir nicht. Wir verharmlosen nichts, sondern fordern lediglich eine Perspektive für die bundesweit rund 13,5 Millionen Kinder und Jugendlichen", stellt Oltmanns klar. Die Kritik von außen zeigt mitunter Wirkung: Einige Eltern trauten sich aus Angst vor Diskreditierung nicht, ihre Meinung zu sagen.
Die "Initiative Familien" plädiert u. a. für die stabile und zuverlässige Umsetzung des Szenarios B im Schulunterricht nach den Osterferien. Der Wechselunterricht sei wichtig, damit die Kinder ihre sozialen Kontakte pflegen können, verdeutlicht Dörte Oltmanns. Und schließlich sei Sport wichtig für die Entwicklung der Kinder und Jugendlichen. "Wir müssen sie körperlich und psychisch wieder fit machen, unabhängig vom Inzidenzwert", fordert Oltmanns.
Um Kindern und Jugendlichen weiterhin ein kraftvolle Stimme zu geben, hofft die "Initiative Familien" auf weitere Mitstreiter. Wer Interesse an einer Mitarbeit hat, kann sich per E-Mail an nds@initiativefamilien.de wenden.
• www.initiativefamilien.de

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Dörte Oltmanns: "Kinder haben leider keine Lobby"
Redakteur:

Oliver Sander aus Buchholz

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