Beschwerden über den Hasenwinkel

Ist das Buchholz' schlechteste Straße?

Für die Anwohner des Hasenwinkels in Buchholz ist es bereits ein Dauerzustand. Die unbefestigte Straße gleicht eher einem Schotterweg, bei Regen bilden sich hier bachartige Pfützen, mit dem Rollator ist hier kaum ein Vorankommen und bei Nacht ist es stockduster, denn es fehlen Lampen. Heinz Peters, der seit mehr als 50 Jahren im Hasenwinkel ansässig ist, fordert schon lange, dass sich etwas bewegt.
"Ich habe mich schon oft bei der Stadt beschwert. Aber es passiert einfach nichts", sagt der 85-Jährige gegenüber dem WOCHENBLATT. Seit er im Hasenwinkel wohnt, fühlt er sich vergessen, erklärt er. Gerade für Senioren sei der Zustand der Straße ein Ärgernis. Seine Lebensgefährtin etwa sei gehbehindert und kämpfe mit dem steinigen Untergrund.

Tatsächlich wird in Buchholz ganzjährig - wenn es die Witterung zulässt - an den unbefestigten Wegen gearbeitet. Wann der Hasenwinkel an der Reihe ist, stehe derzeit noch nicht fest, heißt es von Seiten der Stadt Buchholz. Wegen der Vielzahl der unbefestigten Wege könne dies nur nach und nach geschehen. Der Hasenwinkel sei aber nach Angaben von Sacha Baustian, Leiter des Kommunalbetriebs, „in den nächsten Wochen mit Sicherheit wieder dran“. Damit meint Baustian die Wegepflege der nicht ausgebauten, unbefestigten Straßen. Insgesamt gibt es diese in Buchholz auf einer Gesamtstrecke von 70 Kilometern. Sie werden zwei- bis viermal im Jahr - außerhalb anhaltender Regenperioden - mit Spezialgeräten aufgehobelt und verdichtet. Hierfür rüste die Stadt noch in diesem Jahr nach. "Wir beschaffen eine Fräse, um die Wege zusätzlich einmal im Jahr bis zur maximalen Deckschichtstärke aufzufräsen, neu zu vermischen und wieder zu verdichten", erklärt Pressesprecher Oliver Sander.

Anwohner Heinz Peters empfindet diese Arbeiten als wenig hilfreich: "Beim nächsten Regen ist der Zustand wieder wie vorher", sagt er. Die Haltbarkeit der Wege sei natürlich stark abhängig von der Witterung übers Jahr, der Geländeneigung und der Nutzungsintensität, erklärt Pressesprecher Sander hierzu.

Grundsätzlich versuche der Kommunalbetrieb, die Wege so herzurichten, dass das Wasser nicht auf dem Weg steht und dieser lange hält. In vielen Fällen sei dies aber leider nicht möglich, da die Bebauung oder Grenzbefestigung (Mauern, Zäune) keinen Seitenstreifen oder Graben zulasse, um das Oberflächenwasser zu binden. Hinzu kommt bei der Wasserproblematik, dass Anlieger ihr eigenes Oberflächenwasser auf den öffentlichen Bereich leiten und so zusätzlich für Wasser auf den Wegen sorgen. Ferner weist die Stadt auf die erhöhte Nutzungsintensität in den vergangenen Jahren durch Lieferdienste, unangemessene Fahrweisen sowie höhere Fahrzeuggewichte hin, die die Wege zusätzlich strapazieren. Es gelte der Grundsatz, dass der Unterlieger das Oberflächenwasser des Oberliegers abzunehmen habe. Bei Gefällstrecken seien die zunehmenden stärkeren Regenereignisse problematisch, da hierbei Rinnen ausgespült werden würden. Abhilfe wäre nur durch einen vollständigen Ausbau der Straße zu erreichen. Der Hasenwinkel ist jedoch in keinem entsprechenden Programm bedacht und so steht in den kommenden Jahren kein Ausbau bevor.
Genau das würde sich Anwohner Heinz Peters wünschen, sein eigenes Haus sei bereits vom Oberflächenwasser überschwemmt worden, erzählt er.

Und nicht nur das stört ihn: Hinzu kommt die fehlende Straßenbeleuchtung. In anderen Teilen der Stadt wird gerade auf neueste Beleuchtungstechnik umgestellt - im Hasenwinkel würde man sich überhaupt über Beleuchtung freuen. "Ich hatte schon vorgeschlagen, dass wir einfach die alten Lampen nehmen", sagt Heinz Peters scherzhaft.