Infotouren der Jäger sind sehr gefragt
Jägerschaft klärt mit Info-Mobil über Niedersachsen als Wolfsland auf

Das Infomobil der Jägerschaft machte auch schon Station im Ehestorfer Freilichtmuseum am Kiekeberg | Foto: Grabe
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  • Das Infomobil der Jägerschaft machte auch schon Station im Ehestorfer Freilichtmuseum am Kiekeberg
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Großer Beliebtheit erfreut sich das Wolf-Info-Mobil, mit dem die Jägerschaft Landkreis Harburg (JLH) seit dem vergangenen Jahr Kindergärten, Schulen und verschiedene Veranstaltungen besucht. "Ursprünglich war das Mobil sozusagen als Erweiterung zu unserem Wald-Infomobil geplant", so Bernard Wegner, JLH-Obmann für Öffentlichkeitsarbeit. Von der großen Nachfrage zum Thema Wolf sei man "sehr überrascht" gewesen. "Mittlerweile haben wir mit unserem Wolf-Info-Mobil vielen Interessierten aus allen Altersklassen Rede und Antwort stehen können", so Wegner.
Den Jägern gehe es nicht darum, eine Position in der Diskussion um den Wolf einzunehmen. Stattdessen wollten sie insbesondere über die Biologie des Wildtieres, sein Verbreitungsgebiet und seinen Lebensraum aufklären. Der Wolf - so Wegner - sei ein Rudeltier, wobei zum Rudel häufig zwischen acht und 16 Tiere gehörten. Das Territorium eines Wolfrudels in Deutschland umfasse im Durchschnitt 200 bis 350 km2. Die Stadt Buchholz habe im Vergleich eine Größe von knapp 75 km2.
Der Wolf benötigt als Lebensraum laut der JLH als Lebensraum keine pure Wildnis. "Selbst unsere stark genutzte Kulturlandschaft in Deutschland bietet genügend Rückzugsmöglichkeiten und ausreichend Beutetiervorkommen", betont Bernard Wegner. "In Niedersachsen gehen wir derzeit von einer bestätigten Population von rund 450 Wölfen aus. Diese Anzahl wurde auf Grund von umfangreichen Monitoring-Maßnahmen festgestellt", erklärt der Jägerschafts-Obmann. Das Land Schweden strebe in diesem Jahr eine Population von unter 200 Wölfen an.
Wenn Wölfe Nahrung in der Nähe von Menschen finden würden, tauchten sie dort immer wieder auf. "Missverständliche bis gefährliche Nahbegegnungen können die Folge sein. Ein Ausflug von Schulkindern, bei dem Picknickreste im Wald zurückgelassen werden, kann dazu führen, dass Wölfe diese Reste auflesen und sich eine Fehlverknüpfung bildet. Hören die Wölfe beim nächsten Mal Kinder im Wald, verbinden sie Geräusche und Geruch mit dem Fund von Nahrung, und es kommt zu ungewollten Konfrontationen."
Als grundrundlegende Regeln bei Begegnungen mit Wölfen nennt Bernard Wegner: 
- Halten Sie Abstand zu den Wölfen. Beobachten Sie die Tiere auf Distanz. Suchen Sie nicht die Nähe. Der Wolf ist ein Wildtier und sollte auch so behandelt werden. Wildtiere sollte man grundsätzlich nicht anfassen oder ihnen nachstellen.
- Füttern Sie Wölfe nicht an und lassen Sie keine Essensreste im Wald und in der freien Landschaft liegen. Dies birgt zudem die Gefahr der Ausbreitung gefährlicher Krankheiten wie der Afrikanischen Schweinepest.
- Halten Sie in Gebieten, in denen es Wölfe gibt, Kinder unter Aufsicht und Hunde an der Leine. 
- Bei Jungwölfen kann es zu Nahbegegnungen kommen, denn sie können sehr neugierig sein. Bleiben Sie daher stehen, wenn Sie Ihnen begegnen. Insbesondere Kinder sollten nicht weglaufen! Dies weckt den Jagdtrieb. Machen Sie sich groß, zeigen Sie sich möglichst dominant und rufen Sie mit dunkler und lauter Stimme. Kindern empfehlen wir eine Trillerpfeife, deren Geräusch für den Wolf ungewohnt und unangenehm ist. Zudem machen die Kinder so auf sich aufmerksam.
- Ziehen sie sich langsam, mit Blick zum Wolf, zurück.
- Melden Sie Sichtungen! Die Daten werden gesammelt und wissenschaftlich ausgewertet (www.wolfsmonitoring.com). 
Mehr Infos finden Interessierte unter www.wolf-info-mobil.de.

Das Infomobil der Jägerschaft machte auch schon Station im Ehestorfer Freilichtmuseum am Kiekeberg | Foto: Grabe
Wolfsrudel | Foto: Deutscher Jagdverband
Redakteur:

Christoph Ehlermann aus Salzhausen

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