Spendenaktion für Spezialtherapie
Joel-Matthias Rückert benötigt Hilfe
Eine Situation, die man keinem Menschen wünscht: Der Buchholzer Joel-Matthias Rückert befand sich in Bulgarien im Urlaub, stürzte aus einem Hotelzimmer im zehnten Stock und brach sich das Genick. Die Folge: Joel-Mathias ist vom Hals abwärts inkomplett querschnittgelähmt, sitzt seit dieser Zeit in einem Rollstuhl.
"Es war während der Corona-Pandemie. Wir wollten einfach raus und auch mal wieder feiern", erzählt Joel-Matthias. Einer seiner Freunde hatte das Hotelzimmer direkt neben seinem. Er wollte diesen überraschen - zum Wagemut kam auch noch Alkohol - und mit einem Sprung den Nachbarbalkon erreichen. Das ging schief. Er klammerte sich ans Geländer, konnte sich aber nicht hochziehen. Dann versagte die Kraft und er fiel auf einen Vorbau im dritten Stock.
Sturz aus dem zehnten Stock
Dabei brach er sich sein Genick. In Varna kommt Joel-Matthias in ein Krankenhaus, wird operiert. Anschließend erfolgt der Flug ins BG Klinikum Boberg. Dort stellen die Ärzte fest, dass die Operation in Bulgarien nicht sehr erfolgreich war. Eine weitere OP erfolgt. Es folgen vier Wochen Intensivstation und drei Monate Beatmung. Joel kann zunächst nur seinen Kopf bewegen. Die Ärzte sagen, dass das auch so bleiben wird. Joel: "Das hätte für mich bedeutet, nie wieder selbstständig atmen, essen oder sprechen zu können. Ich war verzweifelt."
Doch Joel lässt sich nicht hängen, zeigt vollen Einsatz während seiner Therapieeinheiten und schafft das Wunder: "Ich konnte Beatmungsgerät und künstliche Ernährung überraschend schnell hinter mir lassen." Als er nach einem Jahr die Klinik verlässt, kann er seine Arme und seinen Oberkörper eigenständig und stabil bewegen.
Joel wohnt in eigener Wohnung
Und es geht weiter: Joel wohnt in seiner eigenen Wohnung, bekommt 20 Stunden persönliche Assistenz am Tag. Viermal pro Woche fährt er zur Physiotherapie und probiert verschiedene Rollstuhlsportarten aus: "Seit ich vier Jahre alt war, drehte sich alles in meinem Leben um Sport. Zunächst Tennis, dann Fußball. Ich kann einfach nicht ohne, möchte Sport langfristig wieder in mein Leben integrieren."
Sein nächstes Ziel: Wieder laufen zu können, auch wenn es nur ein paar Schritte sind. Um das zu erreichen, möchte Joel eine Intensiv-Reha im Zentrum der Rehabilitation in Pforzheim machen. Er war dort bereits zum Probetraining, das ihm Hoffnung machte: "Es wurde festgestellt, dass meine Beinmuskulatur auf verschiedene Anreize reagiert." Die drei Monate Aufenthalt in dem Reha-Zentrum kosten 70.000 Euro, die Kosten werden jedoch von der Krankenkasse nicht übernommen. Deswegen findet eine Spendenaktion über gofundme.com statt. "Es ist bereits ein großer Betrag eingegangen, es fehlen momentan noch rund 10.000 Euro. Ich hoffe auf diesem Weg, dass der fehlende Betrag noch zusammenkommt", so Joel-Matthias Rückert. Sein Stiefvater, Mike Oswald, und seine Frau Doris drücken die Daumen, dass dieser Betrag noch erreicht wird. "Joel hat so gern in Buchholz Fußball gespielt, vielleicht kommen wir einen Schritt weiter", so Doris und Mike Oswald.
Spenden sind über das Stichwort Joel-Matthias Rückert unter www.gofundme.com möglich.
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