Der Borkenkäfer plagt die Waldbesitzer
Kahlschlag in der Höllenschlucht
lm. Seppensen. "Da blutet einem als Förster das Herz", erklärt Torben Homm, der zuständige Revierförster für das vom Borkenkäfer befallene Waldstück in der Höllenschlucht in Seppensen.
In den vergangenen Tagen erreichten die WOCHENBLATT-Redaktion immer wieder Anrufe, die auf den plötzlichen Kahlschlag in der sonst so idyllischen Baumlandschaft, die gerne von Mountainbikern befahren und von Spaziergängern passiert worden war, hinwiesen. Es ist nicht das erste Mal, dass Bäume in den Wäldern der Nordheide den kleinen Insekten mit der Liebe zum Holz zum Opfer fallen. Homm erklärt: "Am Tostedter Weg befindet sich noch ein Nest mit Borkenkäfern."
Mit einem Aufschrei in der Bevölkerung hat man dann allerdings bereits im Vorfeld gerechnet und sowohl die Stadt Buchholz als auch den Landkreis Harburg über die Rodungsarbeiten in Kenntnis gesetzt. Was allerdings vermutlich die wenigsten wissen: Die Waldfläche der Höllenschlucht befindet sich in Privatbesitz und gehört nicht der Stadt Buchholz. Und in diesem Fall ist der Besitzer verpflichtet, die befallenen Bäume aus dem Wald zu entfernen, ansonsten wird er durch die Forstaufsicht dazu aufgefordert. Kommt er dem nicht nach, sorgt die Behörde selber dafür, dass die Bäume gefällt werden. Für die Kosten muss der Besitzer trotzdem aufkommen.
Derzeit seien allerdings keine weiteren Baumfällarbeiten in der Umgebung geplant, betont Homm.
Der Borkenkäfer
...ist einer der gefährlichsten Schädlinge für die Forstwirtschaft. Er ernährt sich von der Rinde und dem Holz des Baumes, den er befallen hat, besonders oft fallen ihm hier die Fichten zum Opfer.
Betroffene Bäume sind schnellstmöglich zu fällen, das Absägen von befallenen Ästen ist in den seltensten Fällen ausreichend. Haben sich die Käfer nämlich einmal eingenistet, locken sie weitere Artgenossen an und überwintern auch im Gehölz. Besonders für Hobbygärtner interessant: Die Anwendung von Insektiziden am stehenden Baum ist nicht zulässig und wirkungslos. Haben sich die kleinen Insekten erst einmal eingenistet, hilft nur noch die Säge oder die Axt. Anzeichen für einen Befall sind unter anderem Harzfluss und Bohrmehl am Stamm des Baumes. Das befallene Holz sollte nach dem Fällen vernichtet werden. Hierzu kann es beispielsweise entrindet und danach verbrannt werden.
Redakteur:Lennart Möller aus Rosengarten |
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