IGS Buchholz ist Teil eines Modellprojekts
Kindern aus sozial schwachen Familien ein Auslandsjahr ermöglichen

Volker Dankers (li.) und Bernhard Kühn stellten das Modellprojekt an der IGS Buchholz vor
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  • hochgeladen von Oliver Sander

Dass ein Auslandsjahr extrem förderlich für die soziale Kompetenz von Schülerinnen und Schülern ist, steht seit Langem fest. Das Problem: Kindern aus einkommensschwachen Familien bleibt dieses Erlebnis oft aus finanziellen Gründen verwehrt. Hier setzt ein Modellprojekt der Volunta gGmbH, einer hundertprozentigen Tochter des Deutschen Roten Kreuzes, an: In einem dreijährigen, von verschiedenen Universitäten begleiteten, Forschungsprojekt wird 20 Schülerinnen und Schülern nicht nur der einjährige Aufenthalt in Spanien, den USA oder in Irland zu 100 Prozent finanziert. Die Teilnehmer werden vor, während und nach dem Austausch zudem begleitet, um hinterher ihre Erfahrungen wissenschaftlich auszuwerten. Eine der Partnerschulen des Projekts ist die IGS Buchholz. Dort stellten in dieser Woche Volker Dankers und Bernhard Kühn das Vorhaben vor.
"Wir haben in den Schulen so viele tolle Menschen, die sich ein Auslandsjahr nicht leisten können. Das Potenzial wollen wir heben", betonte Volker Dankers. "Wir können nicht ein Viertel der Bevölkerung aus finanziellen Gründen ausschließen", ergänzte Bernhard Kühn. "Teilhabe zu ermöglichen, ist der einzige Weg, um unsere Probleme wie den Fachkräftemangel in den Griff zu bekommen." Das individuelle, langfristige Projekt solle dazu beitragen, Chancengleichheit und Bildungsgerechtigkeit herzustellen.
Volunta geht für das Projekt finanziell in Vorleistung. Etwa 20.000 Euro pro Jahr und Teilnehmer kostet das Projekt, rechnet Kühn vor. Er ist fest davon überzeugt, dass das Geld für die Zukunft sehr gut angelegt ist und auf diese Weise Schülerinnen und Schüler mit riesigem Potenzial gefördert werden, die sonst durch das soziale Raster fallen würden. 
Volunta ist es gelungen, namhafte Universitäten für das Forschungsprojekt zu begeistern. Ziel ist es nämlich, dass die Erfahrungen aus dem Austauschprojekt in spätestens fünf Jahren in ein Gesetzgebungsverfahren münden. Die Teilhabe und Finanzierung für Auslandsaufenthalte für Kinder aus sozial schwachen Familien soll dann, so die Hoffnung der Initiatoren, durch ein Bundesgesetz geregelt werden. Prof. Dr. Annabell Daniel von der Ludwig-Maximilians-Universität München und Prof. Dr. Kai Maaz vom Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation (DIPF) begleiten das Projekt wissenschaftlich.
Volunta legt das Projekt zunächst in fünf Bundesländern auf - Berlin, Hamburg, Hessen, Niedersachsen und Schleswig-Holstein. Interessierte Schülerinnen und Schüler können sich bewerben. Vor der Auswahl müssen die Familien nachweisen, dass sie sich den Auslandsaufenthalt des Kindes nicht leisten können. Ab wann eine Familie als einkommensschwach gilt, lasse sich schlecht pauschalisieren, erklärt Volker Dankers. Das sei von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich. Wer aber z.B. Sozialleistungen erhalte, gehöre auf jeden Fall zu den potenziellen Kandidaten. Die ersten Schülerinnen und Schüler sollen zu Beginn des Schuljahrs 2023/24 ihr Auslandsjahr antreten.
Weitere Informationen unter www.volunta.de und www.volunta-xchange.de. Für zusätzliche Auskünfte stehen Bernhard Kühn (bernhard.kuehn@volunta.de) und Volker Dankers (volkerdankers@volkerdankers.com) gerne zur Verfügung. (os).

Redakteur:

Oliver Sander aus Buchholz

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