Kletterzentrum Buchholz: Ganz oben angekommen
Blau-Weiss Buchholz begrüßt mit Nele Lenz das 500. Mitglied im Kletterzentrum in Buchholz
as. Buchholz. Sicher greift Nele nach dem gelben Stein. Als sie ihn fest im Griff hat, sucht sie einen neuen gelben Stein, auf den sie ihren Fuß setzen kann. Stück für Stück klettert die 13-Jährige so erst auf zwei Meter, dann auf vier, fünf, sechs - bis sie schließlich bei einer Höhe von 17 Metern angelangt ist. "Das Gefühl, ganz weit oben zu sein, ist einfach unbeschreiblich", sagt Nele begeistert, als sie wieder am Boden ist.
Seit September klettert Nele ein Mal in der Woche in der Kletterhalle von Blau-Weiss Buchholz, hat schon den Top-Rope-Schein in der Tasche. Jetzt ist sie in die Kletterabteilung eingetreten - und sie ist das 500. Mitglied. Blau-Weiss-Vorsitzender Arno Reglitzky und Kletterhallen-Leiter Andreas Häse überreichten der Schülerin jetzt Blumen und einen Gutschein.
"Anfangs wurde das Klettern noch skeptisch gesehen, aber nach sechs Jahren Kletterbetrieb sind wir jetzt voll auf Kurs", berichtet Blau-Weiss-Vorsitzender Arno Reglitzky. Die 2012 gebaute Kletterhalle, die 2013 mit einer Außenkletterwand ergänzt wurde, hat den Verein rund zwei Millionen Euro gekostet. "Es war schon gewagt, hier so ein Millionen-Projekt zu starten", sagt Reglitzky. Nach einem langsamen Start ist das Kletterzentrum gut in der Region angekommen. Allein im November haben über 2.000 Kletterer die Halle besucht. Darunter auch viele Kletterer von außerhalb, aus Lüneburg, Soltau, Bremen oder Buxtehude. Bei den 110 Routen gibt es genug Auswahl für Erfahrene und Einsteiger. Und Blau-Weiss baut das Angebot noch aus: Derzeit wird neben der Kletter-Arena eine Boulderhalle errichtet, die im März 2019 fertig gestellt sein soll (Kosten: rund 500.000 Euro). Im Gegensatz zum Klettern benötigt man zum Bouldern keine Ausrüstung, geklettert wird bis auf vier Meter Höhe.
Besonders Jugendliche begeistern sich bei Blau-Weiss für das Klettern, fast die Hälfte der Mitglieder ist unter 18 Jahre alt. Blau-Weiss setzt auf Jugendarbeit und Inklusion als Kletter-Schwerpunkte. 110 Kinder und Jugendliche trainieren in 13 Jugendgruppen. Mit der Förderschule An Boerns Soll und dem Haus Eckel gibt es bereits Kooperationen, sodass jede Woche 30 Jugendliche mit Handicap bei Blau-Weiss klettern.
"Klettern steigert das Selbstvertrauen, man kann schnell Erfolge erzielen. Außerdem werden Koordination und Bewegung geschult", sagt Andreas Häse, Leiter der Kletterhalle. Und auch im Alter hält Klettern fit. "Klettersport ist eine der kommenden Gesundheitssportarten, mit dem man den ganzen Körper bis ins hohe Alter fit halten kann", ergänzt Arno Reglitzky. Er selbst ist das beste Beispiel: Der 83-Jährige klettert ebenfalls.
Redakteur:Anke Settekorn aus Jesteburg |
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