Prekäre Parkplatzsituation in Buchholz:
Krankenhaus-Mitarbeiter sauer: Sind Bäume wichtiger?

Fordern, dass sich die Parkplatzsituation am Krankenhaus Buchholz verbessert: (v. li.) die Mitarbeiter Nadine Jurkschat, Anja Dallmann, Benjamin Kreß, Kirsten Rieck, Markus Beecken und Kerstin Laß
  • Fordern, dass sich die Parkplatzsituation am Krankenhaus Buchholz verbessert: (v. li.) die Mitarbeiter Nadine Jurkschat, Anja Dallmann, Benjamin Kreß, Kirsten Rieck, Markus Beecken und Kerstin Laß
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os. Buchholz. Jeder, der mal im Krankenhaus in Buchholz war, weiß: Die Parkplatzsituation rund um die Einrichtung, die mit etwa 1.000 Mitarbeitern der größte Arbeitgeber in der Nordheidestadt ist, ist extrem angespannt. Die Anzahl der Stellplätze hat mit der Entwicklung und dem Wachstum des Krankenhauses nicht Schritt gehalten. Das ist für Patienten, deren Angehörige sowie die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gleichermaßen frustrierend. Im Gespräch mit dem WOCHENBLATT machen die Mitarbeiter ihrem Ärger Luft: "Wir haben das Gefühl, dass unsere Probleme schlichtweg ignoriert werden", kritisiert Krankenschwester Kerstin Laß. Die Kritik geht an die Stadtverwaltung und den Stadtrat im Allgemeinen sowie an die Buchholzer Liste im Speziellen. Grund: Diese hatte in ihrer bisherigen Fassung des Wahlprogramms für die Kommunalwahl am 12. September das Krankenhaus mit keinem Wort erwähnt. Nach einer WOCHENBLATT-Anfrage hat die Buchholzer Liste das mittlerweile korrigiert.
In einem offenen Brief an Buchholz' Bürgermeister Jan-Hendrik Röhse und die Ratsparteien hatten die Krankenhaus-Mitarbeiter bereits Anfang Februar eindringlich um die Verbesserung der Parkplatzsituation gebeten. Geschehen ist seitdem wenig. Zwar mietete die Krankenhaus-Geschäftsführung Tiefgaragenplätze an, doch diese reichten bei Weitem nicht aus, betont Betriebsratsvorsitzender Markus Beecken. "Es wäre für uns eine Mega-Entlastung, wenn man schon bei der Anfahrt weiß, wo man parken kann", betont Anja Dallmann, Krankenschwester auf der Intensivstation. Die Mitarbeiter beschreiben, dass sie mittlerweile bis zu 45 Minuten früher von zu Hause losfahren, um genügend Zeit für die Parkplatzsuche zu haben. "Das ist überflüssiger Stress, der bei unserem sowieso anstrengenden Job mal körperlich überschlagen kann", erklärt Physiotherapeut Benjamin Kreß.
Immer wieder hören die Mitarbeiter, sie sollten auf öffentliche Verkehrsmittel umsteigen oder Fahrgemeinschaften bilden. "Das ist bei uns im Schichtsystem schlichtweg nicht möglich", betont Nadine Jurkschat, Medizinische Fachangestellte der Strahlentherapie. Zudem wohnten 80 Prozent der Mitarbeiter außerhalb von Buchholz. Man brauche deshalb zuverlässig einen Parkplatz, und zwar an jedem Tag des Jahres und 24 Stunden am Tag. "Die Situation ist nicht zumutbar", sagt auch Kirsten Rieck. Sie erlebe es jeden Tag, dass sich Patienten und Besucher über die mangelhafte Parkplatzsituation beschweren, so die Verwaltungsmitarbeiterin in der stationären Aufnahme.
Vor diesem Hintergrund haben die Mitarbeiter laut Markus Beecken "mit Bedauern und Verärgerung" wahrgenommen, dass die Buchholzer Liste das Krankenhaus in ihrem Wahlprogramm mit keiner Silbe erwähnte. "Es macht mich nachdenklich, wenn der Baumbestand im Stadtwald wichtiger ist als wir", kritisiert Kerstin Laß. Die Buchholzer Liste sei die einzige Partei oder Wählergruppierung, zu der es keinen Gesprächsfaden gebe, betont Norbert Böttcher, Geschäftsführer der Krankenhäuser Buchholz und Winsen.
Das Buchholzer Krankenhaus sei ohne Zweifel ein wesentlicher Baustein in der medizinischen Versorgung nicht nur der Buchholzer Bürger, sondern auch der Menschen aus dem gesamten Landkreis Harburg, erklärt Peter Eckhoff, Ratsherr der Buchholzer Liste, auf WOCHENBLATT-Nachfrage. Man habe das in der stichwortartigen Darstellung des Wahlprogramms ergänzt. Die Buchholzer Liste sei der Ansicht, dass die geplante bauliche Erweiterung des Krankenhauses nicht zu Lasten des Stadtwaldes gehen dürfe. Man wünsche sich ein "modernes, auf die Belange des Klima- und Naturschutzes abgestelltes Mobilitätskonzept". Wie dieses bei den Krankenhausmitarbeitern im 24-Stunden-Schichtsystem aussehen kann, verriet Eckhoff nicht.
Derweil nimmt Markus Beecken die Lokalpolitiker in die Pflicht: "In der nächsten Ratsperiode muss sich die Parkplatzsituation am Krankenhaus endlich verbessern!"

Redakteur:

Oliver Sander aus Buchholz

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