Kurt Hölzer wird 80 Jahre alt
Ohne ihn sähe Steinbeck anders aus: Langjähriger Ortsbürgermeister feiert runden Geburtstag
os. Steinbeck. Er setzte sich für seine Ortschaft ein wie kein anderer: Kurt Hölzer prägte über mehr als vier Jahrzehnte mit Engagement, Weitsicht und Durchsetzungsvermögen die Entwicklung der Buchholzer Ortschaft Steinbeck. Am kommenden Dienstag, 26. Juni, feiert der langjährige Ortsbürgermeister Hölzer seinen 80. Geburtstag. Seinen Ehrentag begeht der Jubilar mit seiner Ehefrau Gesa und seiner Familie. Zu den Gratulanten gehören drei Kinder und sieben Enkelkinder.
Geboren wurde Kurt Hölzer am 26. Juni 1938 in der Hartungstraße in Hamburg. Hier verbrachte er mit seinen Eltern und seinem Bruder die Kindheit. "Es war eine Scheißkindheit", sagt Hölzer geradeheraus. Hamburg wurde durch das Bombardement der Alliierten im Zweiten Weltkrieg schwer getroffen. Zudem war Hölzers Vater ein überzeugter Nationalsozialist. Seine Mutter mit den beiden Kindern musste daher nach dem Ende des Weltkriegs ihre Wohnung zwangsweise räumen und zur Miete auf nur ein Zimmer ziehen. Auch eine höhere Schulbildung blieb Kurt Hölzer verbaut. "Ich bin nur Mittelschüler", sagt er. Wobei das "nur" nicht zählt, denn Hölzer machte seinen Weg. Dabei half ihm sein Faible für Technik, das er sich bis heute erhalten hat. Zunächst machte Hölzer eine technisch/kaufmännische Ausbildung in einem Fachgeschäft für Rundfunk und Fernsehen in der Fuhlsbüttler Straße in Hamburg. Nach dem Wehrdienst bei der Bundeswehr übernahm er später das Geschäft von seinem ehemaligen Chef. 1964 wechselte er zur Großforschungsanlage DESY, bei der er bis zum Ruhestand bis zum Ende 2002 blieb. Als Abschnittsleiter der Abteilung Warenwirtschaft verantwortete Hölzer für diese große Anlage die Beschaffungen u. a. für die physikalischen Abteilungen und das Rechenzentrum. Nach der Wende wurde er 1990 nach Zeuthen (Brandenburg) geschickt, wo er beim Aufbau der dortigen DESY-Forschungsanlage beteiligt war.
Bereits 1971 zog die Familie Hölzer in die Gemeinde Steinbeck, in der es damals statt Straßennummerierungen noch fortlaufende Hausnummern gab. Nach der Gebietsreform 1972 wurde die Gemeinde eine Ortschaft der Stadt Buchholz. Schnell engagierte sich der Christdemokrat politisch: Von 1976 bis 1984 war Hölzer Stellvertreter des damaligen Ortsbürgermeisters Hans Kroll. Diesem folgte Hölzer im Jahr 1984 bis zum 2. März 2016, mit einer Unterbrechung von 1991 bis 1996. Vom 25. Oktober 1977 bis 31. Oktober 2001 sowie noch einmal vom 1. November 2006 bis 31. Oktober 2011 hatte Hölzer zudem ein Mandat für die CDU im Buchholzer Stadtrat.
In seiner Zeit als Ortsbürgermeister entwickelte Kurt Hölzer Steinbeck - oder wie er oft selbst schmunzelnd sagt: "St. Einbeck" - entscheidend weiter. 1985 rief er in Steinbeck als erste aller Buchholzer Ortschaften ein Dorffest ins Leben. Bis heute ist die Veranstaltung ein fester Bestandteil von Steinbeck, aber auch für Besucher aus Buchholz und Umgebung. Zum Steinbecker Dorffest 1986 wurden erstmalig die Steinbecker Mitbürgerinnen und Mitbürger eingeladen, die im laufenden Jahr ihr 40. Lebensjahr vollendeten. Diese Idee, die 40-Jährigen jedes Jahrgangs besonders einzuladen, wurde von dem kleinen Schweizer Ort Wettswil übernommen und fand in den Folgejahren immer sehr viel Anklang.
Hölzer tat damals alles ohne fremde Finanzmittel, aber mit großer Unterstützung der Steinbecker Bürger. 1986 forcierte Hölzer den Bau der Turnhalle an der „Grundschule Am Kattenberge“, architektonisch und in der Ausstattung so gestaltet, dass sie auch für größere Veranstaltungen geeignet war. Da es in Buchholz das Veranstaltungszentrum Empore noch nicht gab, diente diese Halle auch als Theaterstätte, u.a. für Aufführungen von „De Steenbeeker" und der beliebten Veranstaltung „Jazz & Platt in Steenbeek“. Das Anlegen zweier hochfrequentierter Wanderwege, die Erstellung der ersten eigenen Internetseite einer Buchholzer Ortschaft, der Bau der äußerst beliebten Köhlerhütte bei dem Schulgelände und die Ausweisung der Neubaugebiete Kattenberg Nord und Fasanenstieg waren weitere wichtige Entwicklungen unter Hölzers Ägide. Als damaliges Mitglied im Aufsichtsrat bei den Stadtwerken engagierte Hölzer sich dort sehr, auch damit Steinbeck zu den ersten Stadtgebieten gehörte, die an das Glasfasernetz von "Buchholz Digital" angeschlossen wurden. Auch erhielt der von ihm geschaffene Computerraum in der Steinbecker Grundschule durch sein Engagement bereits als erste sehr früh einen Glasfaseranschluss von „Buchholz Digital“. Um dieses haben andere Buchholzer Schulen, die diese Ausstattung noch nicht hatten, die Steinbecker Schule damals beneidet.
Was Kurt Hölzer immer wichtig war: der Kontakt zu Steinbecks Einwohnern und zu seinen Freunden. Bis heute trifft er sich regelmäßig mit der „Steinbecker Boulegruppe“. Ansonsten steht in der freien Zeit immer wieder die Technik im Mittelpunkt: Diese nutzt Hölzer u.a., um alte Fotos zu digitalisieren. Er dürfte eines der größten Archive über Steinbeck und die Stadtentwicklung in Buchholz haben. Kein Wunder, dass Hölzer eine Revival-Internetseite von Steinbeck plant, auf der ganz viele alte Ansichten zu sehen sein werden. In Kürze geht sie unter www.buchholz-steinbeck.de dort wieder online.
Redakteur:Oliver Sander aus Buchholz | |
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