Kiefern pflanzen, damit Buchen wachsen können
Landesforsten und Privatbesitzer planen den Wald der Zukunft
Derzeit zieht es in der Pilzsaison besonders viele Menschen in die Wälder. Die Naturfreunde stoßen dabei auf unzählige kahle Flächen, die die Stürme im Februar dieses Jahres verursacht haben (das WOCHENBLATT berichtete mehrfach). Allein die Niedersächsischen Landesforsten, die ein Drittel der landesweit eine Million Hektar Wald bewirtschaften, beklagen mehr als 30.000 Hektar Schadstellen. Diese gilt es nun klug wieder aufzuforsten. "Wir stellen jetzt die Weichen für die kommenden Generationen", verdeutlicht Knut Sierk, Pressesprecher der Niedersächsischen Landesforsten Nordost, zu dessen Bezirk Harsefeld (Landkreis Stade) und Sellhorn (Landkreis Harburg) mit jeweils etwa 15.000 Hektar Waldfläche gehören. "Unser Ziel ist ein gesunder, stabiler Wald", betont Sierk. Dabei stehen Waldbesitzer, egal ob staatlich oder privat organisiert, vor großen Herausforderungen.
Einfach Bäume zu pflanzen, die die Folgen des Klimawandels besser vertragen, sei nicht möglich, berichtet der Waldexperte. Junge Buchen litten z.B. ohne größere Bäume zum Schutz unter Sonnenbrand und würden nicht überleben. "Ihnen fehlt das Waldklima und der Schutz von oben", sagt Sierk. Deshalb müsse man zuerst einen sogenannten Vorwald schaffen, dessen Bäume Schatten spenden. Waldbesucher sollten sich deshalb nicht wundern, wenn in naher Zukunft auf den Freiflächen Birken und Kiefern angepflanzt werden. "Wir wissen, was wir tun, uns ist die Nutz-, Schutz- und Erholungsfunktion des Waldes sehr bewusst", betont Sierk.
Eine weiteres Problem sieht er in der Verfügbarkeit des Saatgutes, z.B. bei Eichen, die ebenfalls eine wichtige Rolle bei der Schaffung des Mischwaldes der Zukunft spielen. "Ich befürchte, dass das Saatgut knapp wird", so Sierk. Es dürfe nur Saatgut aus anerkannten Beständen verwendet werden. Bevor es aus Eicheln gewonnen wird, dauere es mindestens zwei Jahre. (os).
Redakteur:Oliver Sander aus Buchholz | |
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