Bundesfreiwilligendienst im Hospiz
Lasse Ahrens (19): Voller Einsatz für Sterbende
Ein 19-Jähriger, der den Großteil seines Lebens noch vor sich hat, kümmert sich um Menschen, die nur noch wenige Wochen zu leben haben. Was auf den ersten Blick wie ein Widerspruch erscheint, ist für Lasse Ahrens eine große Erfüllung: Der 19-Jährige absolviert im Hospiz Nordheide in Buchholz noch bis Ende August seinen einjährigen Bundesfreiwilligendienst. "Mir macht die Arbeit total Spaß. Ich kann nur jedem empfehlen, auch einen solchen Bundesfreiwilligendienst zu machen", sagt Lasse Ahrens. Das Hospiz, sagt er, sei ein lebensfroher Ort.
Für den jungen Mann aus der Kleinstadt Pattensen in der Nähe von Hannover stand im vergangenen Jahr fest, dass er in der Zeit zwischen seinem Abitur und einem Studium etwas Praktisches machen möchte. Über eine Bekannte, die in einem Hospiz in Hannover arbeitet, bekam Lasse Ahrens Informationen über die Hospizszene. Er nahm Kontakt nach Buchholz auf, wo das Hospiz Nordheide als eine von nur wenigen Einrichtungen einen Freiwilligendienst anbietet. Lasse bekam die Stelle.
"Ich hatte zuvor noch keinen Kontakt mit dem Tod", berichtet er. Zu Anfang sei es für ihn ungewohnt gewesen, die Toten zu sehen, mit denen er in den Tagen und Wochen zuvor eine soziale Beziehung aufgebaut hatte. "Für mich ist der Tod der Abschluss des Lebenskreises. Und ich kann dabei helfen, die letzten Tage für die Sterbenden schön zu gestalten", sagt Lasse Ahrens. Dabei hilft ihm der "tolle Austausch mit den Kollegen. Das sind alles ganz besondere Menschen!"
Vor allem der soziale Kontakt zu den bis zu 14 Gästen im Hospiz Nordheide gefällt dem 19-Jährigen: "Die Bewohner und die Besucher sind gleichermaßen dankbar für das, was man tut." Manche suchen das Gespräch, andere sind glücklich, wenn sie einfach das Gefühl bekommen, nicht allein zu sein. Zudem unterstützt der Bufdi die Fachkräfte im Hospiz bei der Pflege der Gäste, fährt mit ihnen zum Einkaufen in die Stadt oder teilt das Essen aus. Mittwochs hat Lasse Ahrens reichlich in der Küche zu tun: Es entwickelt sich zur Tradition im Hospiz Nordheide, dass der jeweilige Bufdi für alle Waffeln backt.
Für den besonderen Job, der ihm soviel Spaß bereitet, nimmt Lasse Ahrens einiges auf sich. Er lebt während des Freiwilligendienstes in Buxtehude, wo sein Vater bis vor Kurzem als Arzt am Elbe Klinikum tätig war. Regelmäßig fährt er zudem nach Pattensen: Dort sitzt er für die SPD im Stadtrat und ist Ortsvereinsvorsitzender der Sozialdemokraten. Diese Posten will er beibehalten: "Wenn ich etwas anfange, führe ich es auch zu Ende."
Bis Ende August ist Lasse Ahrens noch in Buchholz. Was er in Zukunft machen will, weiß er schon genau: Menschen helfen. Wenn auch auf einer ganz anderen Ebene: Lasse will Jura studieren. (os).
Redakteur:Oliver Sander aus Buchholz | |
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