Registrierungs-Aktion im AEG
Leben retten in nur zehn Minuten

- Janine Baumgart-Vogel (stellvertr. Schulleiterin, v. li.), Silke Finndorf, und Tobias Stelting
- Foto: Jasper Karin
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„Schätzt eure Gesundheit!“ appellierte Abiturient Tobias Stelting und macht deutlich, wie klein der Aufwand einer Registrierung bei der DKMS doch ist, im Vergleich zum Ertrag, der damit geleistet werden kann: Für das Leben, das so gerettet werden kann.
Am vergangenen Dienstag füllte sich die Rotunde des Albert-Einstein-Gymnasiums in Buchholz mit den Jahrgängen 11- 13. Grund dafür war die Registrierungsaktion der DKMS zur Hilfe von Menschen, die an Blutkrebs erkrankt sind und nur mit einer Stammzellentransplantation überleben können. An diesem Tag hatten die Schüler des AEG's die Möglichkeit, sich mit einem Abstrich im Rachen als potentielle Stammzellenspender registrieren zu lassen.
Auf der Bühne stand Tobias Stelting aus dem 13. Jahrgang, mit dem Blick eines Jungen, der geheilt ist. Eine Stunde zuvor hatte er erfahren, dass die DKMS Hilfskraft an diesem Tag nicht kommen wird und er nun spontan vor der voll versammelten Aula sprechen muss. Doch er macht es gerne, denn auch er war noch bis vor zwei Jahren an Leukämie erkrankt und hat daher etwas zu sagen. Er erzählte von seinen eigenen Erfahrungen, dem Leiden während der Chemotherapie, die ständige körperliche Belastung und die einhergehenden mentalen Herausforderungen. Neben ihm Silke Finndorf, die Sozialpädagogin des AEG, die diese Aktion schon zum zweiten Mal vollumfänglich organisiert hat. Indem sie über die verschiedenen Arten des Blutkrebses aufklärte, dazu über die schwierige Heilung und deren bedingte Erfolgschancen informierte, ergänzten sich die beiden auf der Bühne perfekt.
Schon drei Volltreffer nach Registrierungsaktionen des AEG
Die Rede des Mitschülers ging den anwesenden Schülern offenbar direkt ins Blut. Sie nahmen sich die Worte von Tobias und Silke Finndorf zu Herzen und überliefen regelrecht die eingerichteten Räume für die Registrierung. Dank der freiwilligen Hilfe des 13. Jahrgangs war das kein Problem. Die Schüler mussten lediglich über einen QR- Code einige persönliche Daten angeben und anschließend jeweils drei Backenabstriche mit einem Wattestäbchen machen. Keine Herausforderung für einen coronageprüften Jahrgang. Danach steckten sie die Stäbchen in einen Umschlag, gaben sie in eine Box und waren nach zehn Minuten schon wieder durch. Von der Einfachheit dieser Prozedur waren die Schüler tatsächlich überrascht.
Wenn alles klappt, haben sie damit in absehbarer Zeit ein vom Krebs bedrohtes Leben gerettet. Schließlich wiesen in den vergangen Jahren unglaubliche drei Personen am AEG die genau passenden Genstrukturen für eine lebensrettende Stammzellenspende auf. Für die normalen Chancen eine wahnsinnige Quote und auch eine Motivation für das vierte Wunder. Die Voraussetzungen dafür wurden jedenfalls in vollem Umfang erfüllt. Nach vier Schulstunden verbuchte das AEG 153 Registrierungen, das waren mehr als bei den letzten beiden Malen zusammen herauskamen. Hinzu kamen noch 161 Euro an Spenden. Für diese großartige Leistung wurde dem AEG die Ehrenplakette der DKMS verliehen. „Eine besondere Plakette fürs Herz“, freute sich die stellvertretende Schulleiterin Janine Baumgart-Vogel.
Redakteur:Stefanie Hansen aus Tostedt |
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