Hausbesitzer erzählten von ihren Erfahrungen
Lohnt sich eine Wärmepumpe?

Zeljko Kamenjasevic hat 2021 eine Erdwärme-Pumpe in  seine Doppelhaushälfte einbauen lassen | Foto: Helms
  • Zeljko Kamenjasevic hat 2021 eine Erdwärme-Pumpe in seine Doppelhaushälfte einbauen lassen
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Die Wärmepumpe – viel gescholten, aber vielleicht doch eine Option für mein Eigenheim? Diese Frage hat jüngst für lebhaften Austausch in der gut besuchten Buchholzer Rathauskantine gesorgt. Rund 50 Interessierte waren gekommen, um von vier Buchholzer Eigenheimbesitzern aus erster Hand zu erfahren, wie es sich mit einer Wärmepumpe lebt und mit welchen Kosten, Förder- sowie Einsparmöglichkeiten zu rechnen ist. Eingeladen hatten der Buchholzer Klimaschutzbeauftrage Nico Wiesmann und die ehrenamtlich arbeitenden Buchholzer Klimateams.

Wolfgang Reichert, Bau-Ingenieur aus Dibbersen, betonte in seinem einleitenden Vortrag, dass keinesfalls immer Heizungen getauscht, geschweige denn Fußbodenheizungen eingebaut werden müssen. Oft seien die alten Heizkörper ausreichend oder es müssten nur einige wenige getauscht werden, und dies sei auch Bestandteil der geförderten Investitionssumme.
Markus Hellmann, Elektro-Ingenieur aus Buchholz, betonte, dass die auch nach Förderung zunächst noch höheren Investitionskosten in Bezug gesetzt werden müssten zur absehbar deutlich steigenden Gaspreisentwicklung. Hintergrund seien die höheren Kosten für zunehmend auch per Schiff transportiertes Erdgas. Zudem sei gesetzlich festgeschrieben, dass hierzulande in fünf Jahren, also ab 2029, dem herkömmlichem Erdgas schrittweise immer mehr Biomethan oder Wasserstoff beigemischt wird. Um die internationalen Klimaschutzziele zu erreichen, soll dieser Anteil bis 2045 auf 100 Prozent steigen. Hinzu komme die C0₂-Abgabe, die bis zu 400 Euro pro Jahr betragen könne. Er selbst habe seine laufenden Energiekosten durch Wärmepumpe und Photovoltaikanlage (PV) deutlich senken können.
Diese Erfahrung hat auch Robert Limper gemacht, der in seinem Haus, Baujahr 1970, von Öl auf eine kombinierte Gas-/Wärmepumpenheizung umgestiegen ist. Er habe dadurch ohne allzu große bauliche Maßnahmen die Energieeffizienz seines Hauses deutlich steigern können, zahle weniger und hinterlasse seine Erben werthaltigen und zukunftsfähigen Besitz.
Zeljko Kamenjasevic, Polizist aus Dibbersen, schilderte, dass er sich zusammen mit seinem Freund für das gemeinsame Doppelhaus-Projekt im Jahr 2021 sogar eine Erdwärme-Pumpe problemlos habe einbauen lassen. Die Kosten seien zwar trotz Förderung im Vergleich zur Gasheizung ca. 5.000 Euro höher gewesen. Seine laufenden Energiekosten seien durch die Kombination Wärmepumpe/PV/Fußbodenheizung jedoch extrem niedrig.

Auch die Frage „Muss ich Angst vor einem Zwangsanschluss haben, wenn ich eine Wärmepumpe eingebaut habe, aber die Stadt in meiner Straße ein Wärmenetz plant“ wurde diskutiert. Seitens der Stadt sei die Frage derzeit nicht abschließend geklärt, sagte Nico Wiesmann mit Blick auf die aktuell noch laufende Erstellung des Wärme- und Kälteplans. Allerdings werde ein solches Vorgehen als nicht zielführend angesehen, sofern die eingebaute Einzelhausheizung klimaschutztechnisch nicht (deutlich) schlechter ausfällt als die Versorgung über das Wärmenetz, ergänzte Wiesmann im Nachgang der Veranstaltung.
Der Informationsaustausch zwischen Nutzern und Interessierten zum Thema Wärmepumpe und PV soll fortgesetzt werden: U. a. plant das „Klimateam Energie“ Stammtische, um ein Lotsensystem aufzubauen, bei dem Buchholzer Bürger und Bürgerinnen ihre Erfahrungen an Umstiegsinteressierte weitergeben.

Weitere Informationen

  • https://www.finanztip.de/heizen-sanieren/waermepumpe/foerderung/ (Gut verständliche Erläuterung der Förderbedingungen)
  • www.landkreis-harburg.de (Stichworte: 1. Bauen und Umwelt, 2. Energiewegweiser, hier u. a. Vermittlung von im eigenen Heim stattfindenden kostenlosen Energieberatungen www.energiewechsel.de (umfassende Infos vom Bundesumweltministerium u. a. Online-Test „Eignungsanalyse-Wärmepumpe“)
  • www.verbraucherzentrale-energieberatung.de (u. a. kostenloser unabhängiger Online- und Telefonberatungsservice) www.bafa.de (Stichwort: Energie)
  • https://meine.kfw.de/zuschuss/458 (beide Seiten bieten Informationen zur Förderung und die Möglichkeit der Online-Antragstellung )
  • www.buchholz.de (Auf der Startseite unten rechts „Klimaforum Buchholz“ anklicken, unter dem Stichwort „Termine“ finden sich Hinweise auf kommende Veranstaltungen) Mehr Informationen gibt es über den QR-Code
Redakteur:

Pauline Meyer aus Neu Wulmstorf

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