Mit Training zur Leistung
"Alles geben - nichts nehmen": Triathleten unterstützen Kampf gegen das Doping / Vorbereitung auf Ultra-Triathlon
os. Buchholz. Obwohl sie keine Profis sind, haben Reiner Wieneke (64), Uwe Varenkamp (58) und Karsten Müller (48) erlebt, wie Konkurrenten in Sportwettbewerben auf verschiedene Art manipulierten, um ihr Ergebnis zu verbessern. Einer kürzte bei einem Triathlon-Wettbewerb beim Laufen ab, andere nahmen Mittel, um keine Schmerzen bei Ausdauersportarten zu spüren. „Wir verurteilen jede Art von Doping und Manipulation“, sagt Reiner Wieneke im Namen seiner Mitstreiter. Gemeinsam bereiten sie sich für die Teilnahme am Ultra-Triathlon in Glücksburg im August vor.
Unterstützt wird das Buchholzer Trio von der nationalen Antidoping-Agentur (Nada), die die Ausdauersportler u.a. mit T-Shirts mit dem Aufdruck „Alles geben - nichts nehmen“ ausstattet.
Der Vorstoß des Trios kommt just zu dem Zeitpunkt, da die die Enthüllungen um den englischen Arzt Dr. Mark Bonar international für großes Aufsehen sorgen. Der Mediziner steht im Verdacht, jahrelang englische Top-Athleten mit verbotenen, leistungssteigernden Präparaten versorgt zu haben. Betroffen sein sollen u.a. Fußballer, Radsportler, Boxer, Kampfsportler, Cricket- und Tennis-Spieler. Zuvor hatte das Doping-Vergehen von Tennis-Star Maria Scharapowa - sie nahm offenbar jahrelang das mittlerweile auf der Dopingliste stehende Mittel „Meldonium“ - die Sportszene erschüttert.
Die Buchholzer Wieneke, Varenkamp und Müller setzen statt auf verbotene Mittel auf intensives Training, um für die Strapazen an der Flensburger Förde gewappnet zu sein. Dort wird der ehemalige BBS-Lehrer Wieneke die 3,8-km-Schwimmstrecke absolvieren, bevor er den Transponder an Uwe Varenkamp übergibt. Der Diplom-Wirtschaftsingenieur, weit über die Region bekannt als Leiter der Jedermannrennen beim Radsportklassiker Hamburg Cyclassics, muss mit dem Rad 180 Kilometer bewältigen. Zum Abschluss läuft BBS-Lehrer Müller einen Marathon über 42,195 Kilometer. „Wenn wir alle gut drauf sind, können wir gemeinsam eine Endzeit von 9:15 Stunden schaffen“, erklärt Wieneke. Er bereitet sich u.a. mit einem Duathlon und verschiedenen Triathlon-Wettbewerben auf den Ironman vor. „Zuletzt habe ich zudem mein Training intensiviert“, sagt Wieneke.
Auch Uwe Varenkamp stellt sein Training um. „Ich bin jetzt auf Ausdauer gepolt“, sagt er. Gerade hat er unfreiwillig eine lange Trainingstour absolviert: Zu einer Familienfeier in Varel wollte er eigentlich nur eine Teilstrecke fahren und sich dann mit dem Auto mitnehmen lassen. „Wir haben uns aber verpasst, sodass ich die ganze Strecke durchgefahren bin“, berichtet Varenkamp. Am Ende hatte er 150 Kilometer mehr auf dem Tacho.
„Gut trainiert“ fühlt sich auch Karsten Müller. Der BBS-Lehrer fährt häufig morgens mit dem Rennrad zu seiner Arbeit in Lüneburg - rund 50 Kilometer. Nach der Arbeit folgen Laufeinheiten - fünf bis sechs pro Woche jeweils zwischen 70 und 100 Minuten. Große Wettbewerbe hat er sich in diesem Jahr nicht vorgenommen. „Ich werde kurzentschlossen bei kleineren Volksläufen an den Start gehen“, sagt Müller.
„Wir geben alles“ lautet der Staffelname von Wieneke, Varenkamp und Müller für den Ironman. Das werden sie tun, und zwar ohne jegliches Doping.
Redakteur:Oliver Sander aus Buchholz | |
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