Buchholz Bus
Modellversuch mit Gründächern auf Wartehäuschen
os/nw. Buchholz. „Beispiele aus anderen Städten zeigen, dass eine Begrünung von Wartehäuschen an Bushaltestellen eine sinnvolle Maßnahme zur Verbesserung der ökologischen und klimatischen Qualitäten innerhalb von Städten sein kann“, sagt Sacha Baustian. Diese These unterzieht der Leiter des Buchholzer Kommunalbetriebs (ehemals Baubetriebshof) jetzt einem Realitäts-Check. Für einen Modellversuch wurden auf zwei Holzwartehäuschen die Dächer begrünt.
Die beiden Unterstände gehören zu den 26 mit hölzernen Buswartestellen ausgestatteten Haltepunkten des Regional- und Schulbusverkehrs im Buchholzer Stadtgebiet. Der Pilotversuch ist zwar erst vor vier Wochen angelaufen, aber auf dem rund sechs Quadratmeter großen Dach des Buswartehäuschens an der Steinbecker Straße sprießt es hier und dort bereits grün zwischen Kieselsteinen und Tonkügelchen.
„Wir haben zur Begrünung sogenannte Sedummatten verwendet“, berichtet Baustian. Sedum bezeichnet eine Pflanzengattung der Dickblattgewächse die mehr als 400 Arten wie zum Beispiel Fetthenne oder Mauerpfeffer umfasst. Die darunterliegende Substratschicht der Sedummatten bietet viel Wurzelraum für eine artenreiche Vegetation und speichert genug Wasser für gesundes Pflanzenwachstum. Die Vorteile von Begrünungen liegen in der Speicherung von Regenwasser und der verzögerten Verdunstung. „Es verbessert das städtische Mikroklima durch Staubbindung, Temperaturausgleich und Luftfeuchtigkeitsregulierung und schafft Ersatz-Lebensräume für Pflanzen und Tiere“, erläutert Baustian. Außerdem schütze es die Dachabdichtung vor Temperaturextremen und UV-Strahlung. Kostenpunkt pro Dach: rund 3.000 Euro.
Mit seinem Modellversuch prüft der Kommunalbetrieb unter anderem, wie hoch der erforderliche Einbau- und Pflegeaufwand ist und erhofft sich Antworten auf die Frage, wie sinnvoll die Dachbegrünung einer Haltestelle mit Blick auf ihr Umfeld ist. Baustian: „Wir werden das jetzt ein Jahr lang beobachten.“ Die Ergebnisse sollen dann der Politik präsentiert werden, die auch den Auftrag für den Modellversuch gegeben hatte. Auch wenn noch offen ist, ob und wenn ja wie viele der hölzernen Buswartehäuschen ein grünes Dach bekommen könnten, fest steht schon heute - an allen wird sich etwas tun: „Alle 26 Unterstände bekommen im Frühjahr einen neuen Anstrich.“
Redakteur:Oliver Sander aus Buchholz | |
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