Buchholz
Notunterkunft für Ukrainer in der Schützenhalle
os/nw. Buchholz. Angekündigt hatte es Buchholz' Bürgermeister Jan-Hendrik Röhse bereits bei der Demonstration für den Frieden in der Ukraine am vergangenen Sonntag: Die Schützenhalle an der Richard-Schmidt-Straße ist jetzt zur Notunterkunft für bis zu 120 ukrainische Kriegsflüchtlinge umgebaut worden. Wie berichtet, befand sich bis Ende September 2021 eines der beiden Impfzentren des Landkreises Harburg in der Schützenhalle.
In dieser Woche waren die ersten Flüchtlinge aus der Ukraine im Landkreis Harburg angekommen, die meisten von ihnen wurden bislang privat bei Freunden, Bekannten, Familienangehörigen oder ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern untergebracht. Hierbei werde es jedoch nicht bleiben, betont Landrat Rainer Rempe. „Wir müssen auf die Situation vorbereitet sein, dass den Landkreis Harburg eine größere Anzahl von Menschen erreicht, denen schnell geholfen werden muss." Deshalb freue er sich, dass es gemeinsam mit der Stadt Buchholz und den Hilfsorganisationen DRK und Johannitern so schnell gelungen sei, die Schützenhalle in Buchholz als Notunterkunft einzurichten.
Für Bürgermeister Röhse war es eine Selbstverständlichkeit, die Schützenhalle als Notunterkunft anzubieten. „In der jetzigen Situation ist es wichtig, schnelle und pragmatische Lösungen zu finden“, erklärte Röhse. Im Vergleich zu dem, was Menschen aus der Ukraine durchgemacht haben, sei der Verzicht auf die Schützenhalle ein geringer Einschnitt für die Buchholzer Vereine. Röhse: „Solidarität heißt, zu teilen, sich zu kümmern und diesen Menschen aktiv zu helfen - wir heißen die Flüchtlinge willkommen.“
Die Schützenhalle in Buchholz wurde innerhalb von nur acht Stunden von rund 30 ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern von DRK und Johannitern mit Unterstützung von rund 20 Jugendlichen, die sich über den allgemeinen Hilfeaufruf gemeldet hatten, mit Betten, Bettwäsche und Spinden sowie Tischen und Stühlen ausgestattet. Es wurden Duschcontainer und Sichtschutzwände beschafft und dafür gesorgt, dass die Heizung läuft. Außerdem wurden Reinigungs- und Sicherheitspersonal organisiert und die Frage der Verpflegung geklärt.
Geplant ist, die Kriegsflüchtlinge vorübergehend in der Schützenhalle aufzunehmen, um ihnen für ein bis zwei Nächte ein sicheres Dach über dem Kopf zu bieten und sie dann schnellstmöglich in andere, dauerhafte Unterkünfte zu vermitteln. Bis Donnerstag lagen rund 150 private Wohnraumangebote beim DRK, das hier als zentrale Anlauf- und Vermittlungsstelle fungiert, vor. Viele Bürgerinnen und Bürger haben auch bereits Menschen aus der Ukraine bei sich zu Hause untergebracht. „Es ist beeindruckend zu sehen, wie groß die Hilfsbereitschaft im Landkreis weiterhin ist“, sagt Landrat Rainer Rempe. Darüber hinaus sind der Landkreis und die Kommunen weiterhin auf der Suche nach größeren Unterbringungsmöglichkeiten. Erste Lösungen zeichnen sich ab. Die Gemeinde Seevetal wird z.B. das Helbach-Haus in Meckelfeld zur Verfügung stellen.
Wer Geflüchteten eine Unterkunft bieten möchte, kann sich weiterhin beim DRK unter der zentralen Telefonnummer 04171-7694444 melden. Wer unterstützen möchte und Sprachkenntnisse in Ukrainisch oder Russisch besitzt, wendet sich an die Johanniter. Die Hilfsorganisation hat unter Tel. 04172-966113 eine Hotline zur Koordinierung von Unterstützungsangeboten eingerichtet. Sie ist von Montag bis Freitag, 8 bis 16 Uhr, besetzt. Weitere Informationen unter www.johanniter.de/harburg-ukraine.
Um einen Aufenthaltsstatus zu erlangen, müssen sich die Geflüchteten aus der Ukraine persönlich bei der Abteilung Migration der Kreisverwaltung registrieren. Das erfolgt nach Terminvereinbarung. Termine können ab sofort über das Online-Tool www.termin.landkreis-harburg.de gebucht werden.
Alle Informationen hierzu und Antworten auf die wichtigsten Fragen finden sich auch unter www.landkreis-harburg.de/ukraine. Die aufgerufene Seite lässt sich mit einem Klick in verschiedene Landessprachen, darunter auch Ukrainisch, übersetzen.
Redakteur:Oliver Sander aus Buchholz | |
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