Wochenblatt-Serie Kindheitsgerichte
Omas Kohlpudding aus dem 100 Jahre alten "Großen Hans"

Rund hundert Jahre ist diese Große-Hans-Form aus Weißblech schon alt - und wird von Ria Buchholz immer noch zum Kochen benutzt | Foto: Ria Buchholz
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  • Rund hundert Jahre ist diese Große-Hans-Form aus Weißblech schon alt - und wird von Ria Buchholz immer noch zum Kochen benutzt
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(sv). Ein bisschen hiervon und ein klein wenig mehr davon, noch eine ordentliche Prise Salz dazugeben - aber nicht zu viel, eben ganz nach Gefühl! So oder so ähnlich klingen wohl viele Rezepte aus Omas Küche, schließlich hält sich eine wahre Kochexpertin wie Oma nicht mit Mengenangaben auf. Das Nachkochen der einstigen Lieblingsgerichte aus der Kindheit gleicht für viele Enkel dann oft einem Experiment, doch lohnen tut es sich immer.
In der WOCHENBLATT-Serie "So schmeckt die Kindheit" stellen Leser und Leserinnen die Rezepte aus ihrer frühen Jugend vor und erzählen, welche Geschichten sie damit verbinden. Für Ria Buchholz aus Buchholz ist neben Omas Rezept vor allem auch die Puddingsturzform ihrer Großmutter von Bedeutung: Rund hundert Jahre ist der "Große Hans" schon alt, mit dem sie den Kohlpudding ihrer Großmutter nachkocht.

Ria Buchholz | Foto: Ria Buchholz

"Kohlpudding", schreibt Ria Buchholz, "das ist unser Lieblings-Kohlgericht. Meine Großmutter hat es aus Garding im Kreis Nordfriesland mitgebracht. Wichtig ist dafür eine Große-Hans-Form. Die ist eigentlich für eine Nachspeise gedacht, einen Brotpudding (eben den "Großen Hans"). Dieser Brotpudding wird mit Kirschsoße serviert und wie es sich für Nordfriesen gehört mit einem ordentlichen Schuss Rum verfeinert. Irgendwann waren von der Nachspeise noch Kirschen übrig, diese hat meine Urgroßmutter an ihre Hühner verfüttert. Es soll ein sehr lustiger Anblick gewesen sein, als ihre Hühner betrunken durch den Garten torkelten."

Rund hundert Jahre ist diese Große-Hans-Form aus Weißblech schon alt - und wird von Ria Buchholz immer noch zum Kochen benutzt | Foto: Ria Buchholz
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So geht Omas Kohlpudding

Zutaten nach Größe der Form: Spitzkohl, geschnitten, blanchiert. Gemischtes Hack, gewürzt und angemacht wie für Hackbraten. Die Form
einfetten, den Boden mit durchwachsenem Speck auslegen, den Kohl mit
gemahlenem Pfeffer, Salz und Kümmel würzen. Kohl und Hackfleisch
abwechselnd in die Form füllen, mit Kohl enden, ca. eine
Dreiviertelstunde im Wasserbad garen. In der Zeit etwas durchwachsenen
Speck auslassen, vier kleingeschnittene Zwiebel darin glasig dünsten und
mit Mehl anschwitzen. Den Kohlpudding auf einen Teller stürzen. Es
bildet sich viel Saft, aber damit wird die Schwitze aufgefüllt. Noch
kräftig mit Pfeffer und Salz würzen. Der Kohlpudding wird mit
Salzkartoffeln serviert.

• Welche Geschichte steckt hinter Ihrem Lieblingsgericht aus der Kindheit? Schicken Sie das Rezept mit Ihrer Kindheitsgeschichte dazu, Fotos von Ihnen und dem Gericht sowie Ihren Namen und Wohnort mit dem Betreff "Kindheitsgericht" per E-Mail an die Adresse svenja.adamski@kreiszeitung.net.

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Rund hundert Jahre ist diese Große-Hans-Form aus Weißblech schon alt - und wird von Ria Buchholz immer noch zum Kochen benutzt | Foto: Ria Buchholz
Ria Buchholz | Foto: Ria Buchholz
Redakteur:

Svenja Adamski aus Buchholz

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