Kindern optimal helfen
Physiotherapeut und Osteopath Matthias Abel behandelt mit Kinderosteopathie
(ah). Oft leiden Kinder an Beschwerden, deren Ursache sich die Eltern nicht erklären können. Dann ist professionelle Hilfe gefragt, um Schmerzen zu lindern. WOCHENBLATT-PR-Redaktionsleiter Axel-Holger Haase sprach mit Physiotherapeut und Osteopath Matthias Abel, der sich intensiv mit der Thematik befasst und Praxen in Buchholz, Jesteburg und Hanstedt hat.
WOCHENBLATT: Herr Abel, um welche Krankheiten bzw. Symptome handelt es sich bei den Kindern meistens?
Matthias Abel: Häufig kommt die Skoliose vor. Dabei handelt es sich um eine Verkrümmung der Wirbelsäule. Gleichzeitig kommt es zu einer Verformung und Drehung (Torsion) der Wirbelkörper. Die Skoliose lässt sich sehr früh behandeln. Sie entsteht durch eine Verdrehung im Becken und kommt sehr häufig vor.
Ferner kommt das KiSS-Syndrom vor. KiSS ist die Abkürzung für Kopfgelenk-induzierte Symmetrie-Störung. Das Syndrom kann im Sinne eines klinischen Krankheitsbildes vor allem zu Störungen der Körperhaltung im Säuglings- und Kleinkindalter oder zu Verhaltensstörungen führen.
WOCHENBLATT: Welche Beschwerden treten bei den Kindern auf?
Matthias Abel: Bauchschmerzen, Schlafstörungen und Kopfschmerzen sind Merkmale für Erkrankungen. Dann ist eine psychosomatische Behandlung hilfreich. Darunter bezeichnet man eine ganzheitliche Betrachtungsweise. Mit dieser werden die psychischen Fähigkeiten und Reaktionsweisen in Bezug auf Gesundheit und Krankheit in ihrer Eigenart und Verflechtung mit körperlichen Vorgängen und sozialen Lebensbedingungen betrachtet. Wichtig ist dabei, das Umfeld der Babys oder der Kinder zu erfragen und zu betrachten. Dieses geschieht mit, aber auch ohne Eltern.
WOCHENBLATT: Auch das AHDS gehört zu den Auffälligkeiten?
Matthias Abel: Die Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) gehört zur Gruppe der Verhaltens- und emotionalen Störungen mit Beginn in der Kindheit und Jugend. Allgemein wird oft vom Zappelphilipp gesprochen. Mit der Osteopathie kann die Ursache dieser Symptomatik herausgefunden werden. Osteopathen behandeln mit den Händen. Sie versuchen, Funktionsstörungen im Körper zu erkennen und zu therapieren. Der Grundgedanke ist, dass Bewegungsapparat, Schädel und Rückenmark sowie die inneren Organe als Systeme zusammenhängen. Sie sind durch feine Gewebenetze, Faszien genannt, verbunden.
WOCHENBLATT: Wie lange dauert eine Behandlung?
Matthias Abel: Fünf bis sechs Termine sollten eingeplant werden. Die Entwicklung der Besserung wird dabei beobachtet. Dabei ist die Erfahrung des Osteopathen wichtig, um die weitere Behandlung zu lenken. Ich nehme mir stets genügend Zeit, denn das Wohl der Kinder steht an erster Stelle.
WOCHENBLATT: Kommen die Eltern auch als Ursache der Krankheiten vor?
Matthias Abel: Sicher. Mütter können den Geburtsstress, der bei Kaiserschnitten und komplizierten Geburtsvorgängen vorkommt, auf das Kind übertragen. Daher ist es wichtig, das Umfeld der Erwachsenen als auch der Kinder zu erforschen. Die Beschwerden mancher Kinder können aus Stress mit den Geschwistern oder den Eltern resultieren.
WOCHENBLATT: Herr Abel, wir danken für das Gespräch und die Informationen.
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