NABU: Wespen im Anflug willkommen heißen
Ruhe bewahren ist wichtig
Wespen sind wieder verstärkt unterwegs – doch nicht alle sind darüber glücklich. „Viele Menschen fühlen sich durch Wespen gestört oder geraten gar in Panik, wenn sie ein Wespennest an ihrem Haus entdecken“, weiß Andrea Pohlen, Leiterin der NABU-Regionalgeschäftsstelle Heide-Wendland. Vorsicht ist zwar angebracht, doch für Panik gibt es keinen Grund. Denn von den 700 Wespenarten im deutschsprachigen Raum interessieren sich gerade mal zwei für Kaffeetisch oder Grillgut – und kommen dem Menschen dadurch nahe.
Wespen lieben Süßspeisen
„Nur die Deutsche und die Gemeine Wespe lieben Süßspeisen und Säfte, Fleisch und Wurst“, erklärt Andrea Pohlen. Beide Arten gehören zur Gattung der Kurzkopfwespen mit vier Arten und haben oft großen Appetit auf das, was den Menschen auch schmeckt. Als ungebetene Gäste tauchen sie vor allem auf, wenn sie in der Natur nicht genug Nahrung finden. „Dann heißt es, Ruhe bewahren und hektische Bewegungen vermeiden. Wespen stechen nur, wenn sie sich bedroht fühlen“, erklärt die Regionalgeschäftsstellenleiterin. Um die Tiere abzulenken, kann es helfen, eine Schale mit Zuckerwasser oder ein Stückchen Wurst abseits vom gedeckten Gartentisch anzubieten. Der Duft lenkt die Tiere zu ihrem Ersatzmahl.
Wespen vertilgen Schädlinge
Alle anderen Wespenarten, darunter sechs Langkopfwespen, bevorzugen andere Nahrung: Neben Nektar, Pollen und Pflanzensäften vertilgen Wespen jede Menge Fliegen, Blattläuse, Raupen, Käferlarven und andere Insekten und deren Larven, die teils im Garten unerwünscht sind. Damit spielen sie eine wichtige Rolle im Naturhaushalt und leisten einen wertvollen Dienst für Gärtnerinnen und Gärtner.
Quelle des Übels
Der Ruf als Störenfriede macht auch den zurückhaltenden Langkopfwespen das Leben schwer. Da ihre Nester oft frei hängend gut sichtbar sind, werden sie oft „als Quelle des Übels“ identifiziert und entfernt. „Wie unsere Vögel haben Wespen immer mehr Probleme, geeignete Nistmöglichkeiten zu finden“ erläutert Andrea Pohlen. Wenn die Tiere etwa Rollladenkästen als Ersatzlebensraum nutzen, sind Konflikte mit dem Menschen vorprogrammiert. Doch oftmals reicht es, einen Einflugschutz an Fenstern anzubringen, etwa ein Fliegengitter. So können Mensch und Insekt ganz friedlich nebeneinander leben.
Wasser im Garten
Wasser im Garten ist übrigens nicht nur für Menschen und Vögel attraktiv – eine saubere Wasserstelle hilft auch Insekten, den Sommer gut zu überstehen. Geeignet sind ein kleiner Teich mit steinigem Uferbereich oder ein gefüllter Blumenuntersetzer mit Sitzmöglichkeit naher der Wasseroberfläche.
Informationen für den Hintergrund
Mehr Tipps im Umgang mit den Hautflüglern und anderen Tieren gibt es in der NABU-Broschüre „Bienen, Wespen und Hornissen – Kein Grund zur Panik“, bestellbar unter www.NABU-Shop.de oder gegen einsenden von fünf Briefmarken á 85 Cent beim NABU Heide-Wendland, Schuhstr 40, 29221 Celle unter dem Stichwort „Wespen und Hornissen“.
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