Buchholzerin startet Fahrradtour in Ecuador
Sabbatjahr in Südamerika
Der Flug nach Quito in einem knappen Monat ist für Sabine Mohme (55) der Beginn eines besonderen Abenteuers: Die Hauptstadt des südamerikanischen Staates Ecuador ist für die zweifache Mutter aus Buchholz der Startpunkt für eine ausgiebige Tour mit einem speziellen Reiserad während ihres Sabbatjahrs. Begleitet wird sie von einem Pensionär aus Österreich, den sie über eine Internetplattform für Fernradfahrer kennengelernt hat. Nach dem Ablauf der zwölf Monate kehrt Sabine Mohme an ihren Arbeitsplatz im Finanzamt Buchholz zurück.
Sabine Mohme ist seit Langem passionierte Radfahrerin. Der Drahtesel gehört zu ihrem Alltag, ihr Auto hat sie mittlerweile verkauft. Ausgedehnte Radtouren führten die Buchholzerin bereits nach Kuba und nach Portugal. Nach Letzterer kam Mohme die Idee für eine aktive Auszeit vom Job. Mitte März 2020 bekam Sabine Mohme gerade noch den letzten Flug von Faro in Portugal nach Deutschland, mittenrein in die Corona-Pandemie. "Ich war völlig desinformiert und dachte mir: 'Wenn ich schon nicht weiß, wie lange das Ganze dauert, muss ich zumindest irgendetwas Positives daraus machen'", erinnert sich die Buchholzerin.
Aus der ersten Idee wurden nach und nach konkrete Pläne. Die Voraussetzungen, ein Sabbatjahr zu beantragen, erfüllte Sabine Mohme. Vier Jahre lang verzichtet sie zudem auf ein Viertel ihres Gehalts, damit ihr Arbeitgeber das Abenteuer mitträgt. Dass Südamerika das favorisierte Reiseziel wurde, hat sie Peter Eckhoff zu verdanken. Der Vorsitzende von Buchholz fährt Rad, der Sabine Mohme jüngst für ihren Einsatz zur Stärkung des Radverkehrs den "Radliebe"-Award des Vereins verlieh, sagte: "Klein planen kann man immer, groß planen nur wenige."
Sabine Mohme plante groß, wobei sie nur die Leitplanken setzte. Sie weiß, dass sie und ihr Reisepartner in Ecuador landen und Feuerland im äußersten Süden des amerikanischen Kontinents das Ziel sein soll. Der Rest wird viel Improvisation. "Man kann nicht ein ganzes Jahr im Voraus planen. Da kann so viel passieren", erklärt Sabine Mohme. Sie merkte das schon in den Vorbereitungen: Eigentlich sollte Peru zu den bereisten Ländern zählen. Mohme hat es wegen der jüngsten Unruhen dort, ausgelöst durch die Amtsenthebung und Verhaftung des linksgerichteten Präsidenten Pedro Castillo im Dezember, erstmal gestrichen. "Ich hoffe, dass sich die Lage dort beruhigt, denn ich würde gern nach Peru fahren", betont Sabine Mohme. Übernachten will sie in einfachen Unterkünften, für den Notfall packt sie auch ein Zelt ein.
Bis zum Abflug ist noch einiges zu organisieren. Das Reiserad muss noch repariert werden, derzeit gibt es ein Problem am Rahmen. Zudem muss die Übergabe des Wohnhauses organisiert werden. Eine Bekannte von Sabine Mohme wird es während deren Abwesenheit nutzen. Und schließlich gilt es, noch die Spanischkenntnisse zu verfeinern. Seit zwei Jahren lernt Sabine Mohme die Fremdsprache intensiv, u.a. mit einem wöchentlichen Onlinekursus mit einer Frau in Quito. "Ich freue mich auf den Tag, wenn ich endlich im Flugzeug sitze", sagt Sabine Mohme. "Bis dahin wird es noch ein bisschen stressig." (os).
Redakteur:Oliver Sander aus Buchholz | |
Webseite von Oliver Sander | |
Oliver Sander auf Facebook | |
Oliver Sander auf YouTube |
1 Kommentar
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.