Weihnachtsoratorium in Buchholz

Sensationelles Konzert in der Johannis-Kirche

Die Johannis-Kirche in Buchholz platzte am Vorabend des 4. Adventssonntags aus allen Nähten. Das
Weihnachtsoratorium von Johann Sebastian Bach hatte erneut seine magische Anziehungskraft unter Beweis gestellt. Die Veranstaltung war ausverkauft, jedoch fanden zahlreiche Wartende noch einen Platz auf den Fensterbänken der Kirche. Der Stau an der Abendkasse war so lang, dass das Konzert erst mit einer Viertelstunde Verspätung beginnen konnte. Die Erwartungen der Zuhörer wurden nicht nur erfüllt, sie wurden weit übertroffen. Was der Konzertchor Buchholz, unterstützt durch das Lüneburger Kammerorchester präsentierte, erwies sich als Glanzlicht in seiner Chorgeschichte. Die beeindrucken Paukenschläge zu Beginn und die - mit für ein Kammerorchester bemerkenswerter Klangfülle gebotene - Einleitung führten zu einem überwältigenden “Jauchzet, Frohlocket“ des Chores. Es waren aber nicht nur die Kraft und Dynamik des Eingangschores, die die Zuhörer mitrissen, auch die im weiteren Verlauf folgenden subtileren Passagen zogen sie mit weihnachtlich frohen, oft aber eindringlichen Worten und Klängen in ihren Bann. Der Chor bewies im gesamten Stück mit getragenem und schnellem, forderndem und zurückhaltendem, kräftigem und zartem Gesang eine enorme Bandbreite seines Könnens. Die vier Solisten, vom eindringlichen Bass bis zum jubelnden Sopran boten Chor und Orchester einen beeindruckenden, professionellen Rahmen. Nach dem
Schlussakkord zeigte das Publikum durch eine lange, nachdenkliche Pause seine Ergriffenheit. Dann brandete ein minutenlanger tosender Beifall los, mit Klatschen, Trampeln, Pfeifen und Bravorufen, wie ihn die Johanniskirche noch nie erlebt hatte. Schließlich war eine Zugabe unvermeidlich. Das strahlende “Jauchzet, Frohlocket“ gab dann den Zuhörern Gelegenheit zu einem, nun spontanen orkanartigen Applaus. Rosemarie Pritzkat, Chorleiterin des Konzertchores und Dirigentin des Abends war ergriffen von der Leistung „ihres“ Chors und fasste Mut für folgende anspruchsvolle Konzerte. Sie dankte dem Publikum und allen Mitwirkenden, besonders dem Kammerchor Lüneburg mit der Konzertmeisterin Katrin Westphal, sowie den Sponsoren, die eine derart beeindruckende Vorstellung unterstützt haben.