Sie krempeln ihr Leben um
Durch das Projekt „ALiAs“ finden alleinerziehende Mütter einen Weg aus der Langzeitarbeitslosigkeit
lt. Stade. Alleinerziehende Mütter, die ohne Führerschein auf dem Land leben, langzeitarbeitslos sind und keine Ausbildung haben, können aus eigener Kraft nur sehr schwer auf dem Arbeitsmarkt Fuß fassen. Das Jobcenter Stade und die Stader Confido Coaching Contor GmbH haben deshalb ein wegweisendes Projekt ins Leben gerufen.
Bei „ALiAs“ lernen rund 30 Teilnehmerinnen im Alter von 26 bis 49 Jahren ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen, ein Vorbild für ihre Kinder zu sein und sich eine Basis für ihre berufliche Zukunft zu schaffen.
Ein Jahr lang erhalten die Frauen in der Gruppe und in Einzelgesprächen wertvolle Tipps für die Jobsuche, schnuppern in die Berufsfelder Betreuungskraft mit Pflegeassistenz und Hauswirtschafterin hinein, absolvieren Praktika und machen nebenbei noch ihren Führerschein. Einmal in der Woche trifft sich die Gruppe außerdem zum gemeinsamen Sportprogramm.
„Wir aktivieren und mobilisieren die Mütter geistig und körperlich“, sagt Projektleiterin Christiane Jost, selbst alleinerziehende Mutter von drei Kindern. Von ihr lernen die Frauen, die alle freiwillig an dem Projekt teilnehmen, wie sich Familie und Beruf vereinbaren lassen, wie man sich optimal organisiert und Verantwortung übernimmt.
„Wir sind dabei unser Leben vollkommen umzukrempeln“, sagt Melanie Fiege (31) aus Freiburg. Die Mutter von vier Kindern sieht in „ALiAs“ eine große Chance, aus ihrem Trott heraus zu kommen und neue Perspektiven zu entwickeln. Ihre Praktika absolviert sie als Betreuungskraft mit Pflegeassistenz. „Zu sehen, dass ich nicht alleine bin, gibt mir Kraft“, sagt Melanie Fiege.
Die Kosten für die Qualifizierungsmaßnahmen und den Erwerb des Führerscheins sowie die Fahrtkosten übernimmt das Jobcenter Stade. Das „ALiAs“-Projekt wird außerdem durch den Europäischen Sozialfonds (ESF) finanziert. Zu den Kooperationspartnern der Confido Coaching Contor GmbH zählen u.a. die Quell Bildungskonzepte GmbH und das DRK.
Redakteur:Reinhard Schrader aus Buchholz |
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