Ex-Fußballprofi und -Schulleiter
Trauer in Buchholz: Udo Nix ist tot!
Er bereitete Generationen von Buchholzer Schülerinnen und Schülern auf ihr späteres Leben vor, beendete für die Schullaufbahn seine Karriere als Fußball-Profi. Jetzt ist Udo Nix, langjähriger Leiter der Waldschule Buchholz, Politiker der CDU und Ex-Präsident des TSV Buchholz 08, in einem Pflegeheim in Winsen verstorben. Er wurde 81 Jahre alt. In den vergangenen Jahren hatte sich Nix aufgrund seiner angeschlagenen Gesundheit weitgehend aus der Öffentlichkeit zurückgezogen.
Als Fußballer hatte Nix seine beste Zeit bei Hannover 96, für das er von 1960 bis 1967 spielte. Drei Jahre davon lief er in der Bundesliga auf. "Die Fußballkarriere hat mein Studium finanziert", sagte Nix einmal. 1966 hätte er es fast in den Kader der deutschen Nationalmannschaft für die Fußball-WM in England geschafft und wäre damit Augenzeuge des legendären "Wembley-Tors" geworden. Da er aber in einem entscheidenden Bundesligaspiel nicht eingesetzt wurde, verzichtete Bundestrainer Helmut Schön auf den Mittelfeldspieler. Zur Saison 1967/68 wechselte Nix zum FC St. Pauli, danach beendete er seine Karriere.
Hannover 96 würdigte die Verdienste seines ehemaligen Spielers. Pressesprecher Dirk Köster erinnerte vor allem an das entscheidende Spiel um den Aufstieg in die Fußball-Bundesliga im Juni 1964, als Nix einen großen Anteil am 3:1-Sieg seines Teams vor 70.000 Zuschauern gegen Hessen Kassel hatte. Mit Nix verliere Hannover 96 einen treuen und langjährigen Freund.
1968 kam Udo Nix nach Buchholz und fing als Lehrer an der Waldschule in Buchholz an. Dort blieb er bis zu seiner Pensionierung im Jahr 2004. Als streitbarer und engagierter "Retter der Waldschule" ging er in die Geschichte ein. Mehrmals wurde über das Ende der damaligen Grund- und Hauptschule diskutiert. Auch dank des nimmermüden Einsatzes von Udo Nix blieb die Waldschule erhalten, heute ist sie als Grund- und Oberschule ein fester Bestandteil in der Schullandschaft.
Neben seiner Arbeit als Pädagoge engagierte sich Udo Nix auch in der Politik. Für die CDU saß er von 1981 bis 2001 im Buchholzer Stadtrat, von 1996 bis 2001 war er zweiter stellvertretender Bürgermeister unter Stadtdirektor Andreas Bendt. Als erster Aufsichtsratsvorsitzender des Veranstaltungszentrums Empore und Aufsichtsrat der Wirtschaftsbetriebe hat Nix die Entwicklung der Nordheidestadt entscheidend mitgeprägt. Von 1986 bis 1996 saß Nix zudem im Kreistag.
Als Politiker erlebte Udo Nix Anfang der 1990er Jahre seine insgesamt bitterste Niederlage. Er sollte CDU-Kandidat für die Landtagswahl werden und scheiterte, weil Buchholzer Parteifreunde gegen ihn stimmten. Nix nahm den Rückschlag sportlich. "Wenn du durchstehst, dass dich im Stadion 40.000 Menschen auspfeifen, hältst du auch sowas aus", sagte er einmal. (os).
Redakteur:Oliver Sander aus Buchholz | |
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