BAP-Sänger begeisterte in der Nordheide

Über 500 Fans bei Wolfgang Niedeckens Dylan-Konzert in Buchholz

ce. Buchholz. "Schön, dass ihr da seid!": Die Freude, mit der Wolfgang Niedecken, Frontmann der Kölschrock-Band BAP, jetzt das Publikum in der Buchholzer Empore (www.empore-buchholz.de) begrüßte, beruhte auf Gegenseitigkeit. Über 500 Besucher feierten den sympathischen Künstler, der mit seinem Programm "Niedecken singt und liest Bob Dylan" in der Nordheide auftrat. Begleitet wurde er bei seiner Hommage an die von ihm verehrte Singer-Songwriter-Ikone von dem virtuosen Pianisten Mike Herting, mit dem Niedecken seit 45 Jahren befreundet ist.
Niedecken las ausgewählte Passagen aus seinem jüngsten Buch über sein Idol. Dabei nahm er die Zuhörer mit auf eine spannende Reise durch die USA auf Dylans Spuren, die er für den TV-Sender Arte unternommen hatte. In den Reisebericht mischte Niedecken Stationen aus seinem Leben, in dem er dem "Meister" mehrfach begegnete. Persönliche Töne schlug Wolfgang Niedecken auch im "Soundtrack" zur Lesung an. So widmete er das Lied "Sinnflut" - BAPs Version des biblischen Arche-Baus vom 1979 erschienenen Debüt-Album - seinem Enkel Noah. Inspiriert zum Song hatte ihn der "Talkin' Bear Mountain Picnic Massacre Blues" von Dylan. Aus dessen "Like a Rolling Stone" wurde bei BAP "Wie 'ne Stein". Dies sei - so gestand Niedecken beim Konzert in Buchholz ein - eine "suboptimale Übersetzung, mit der ich mittlerweile jedoch meinen Frieden gemacht habe". Aber auch Dylan-Puristen kamen an dem Abend auf ihre Kosten, als Niedecken etwa "The Times They Are A-Changing", "My Back´Pages" oder "The Mighty Quinn" im Original vortrug.
Ganz aus Kreta, dem Urlaubsdomizil von Wolfgang Niedecken und Ehefrau Tina, waren deren griechische Freunde angereist, um das gut zweieinhalbstündige Programm zu erleben. Nicht ganz so weit hatte es der ebenfalls im Publikum gesichtete Thorsten Wingenfelder, mit Niedecken befreundeter Gitarrist der Hannoveraner Band "Fury in the Slaughterhouse".