Ärger um Vollsperrung in Holm-Seppensen
Umleitung wird größtenteils ignoriert, Anwohner werden eingestaubt
Die Anwohner des Van-der-Smissen-Weges in Holm-Seppensen sind sauer: Trotz einer ausgeschilderten Umleitung über Lüllau, Schierhorn und Weihe nutzen zahlreiche Autofahrer den Schotterweg, um den voll gesperrten Holmer Weg zu umfahren. Die Anwohner sind seit Beginn der Vollsperrung damit einer hohen Staubbelastung ausgesetzt. In Gärten und auf Hecken lassen sich die weißen Partikel nieder, auch Lüften wird durch den Staub unangenehm.
Seit Mitte März ist der Holmer Weg zwischen den Buchholzer Ortschaften Holm-Seppensen und Holm aufgrund von Kanalarbeiten voll gesperrt. Die Stadt Buchholz investiert etwa 495.000 Euro in die Baumaßnahme. Schon vor der Sperrung äußerten die Anwohner ihren Unmut über die Auswahl der Umleitung: Der Van-der-Smissen-Weg ist eine Schotterpiste und keine asphaltierte Straße.
Nach knapp zwei Monaten der Sperrung fühlen sich die Anwohner in ihren Befürchtungen bestätigt. Trotz regelmäßigem Wässern entsteht durch die hohe Geschwindigkeit und die Anzahl der Fahrzeuge, die die Ausweichstrecke frequentieren, eine große Menge an Staub.
Peter Sabitzer ist einer der Anwohner. Der gebürtige Österreicher lebt seit 2015 in Holm-Seppensen und ist schockiert über den Zustand des Van-der-Smissen-Wegs. "In Österreich gibt es solche Wege nicht. Da ist der kleinste Weg zum kleinsten Bauern in den Bergen asphaltiert." Auch andere Anwohner haben kein Verständnis für die Umleitung der Fahrzeuge. "Die Beschaffenheit des Bodens ist für die Menge an Fahrzeugen und die Dauer der Baustelle einfach nicht ausgelegt", erklärt Peter Oetjen.
Einige Anwohner haben nun geschlossen einen Brandbrief verfasst und an den Buchholzer Bürgermeister Jan-Hendrik Röhse übergeben. "Ein Aufenthalt im Freien ist für uns fast unmöglich. Wir machen uns große Sorgen um unsere Gesundheit und können auch nicht verstehen, weshalb wir unsere Lebensqualität einbüßen", heißt es darin.
Eine von den Anwohnern angeregte Umleitung des Verkehrs über den Hindenburgweg und die Brandschneise in Holm-Seppensen wäre keine Lösung, sondern würde das Problem nur verschieben, da auch dieser Weg nicht asphaltiert ist. Heinrich Helms, Sprecher der Stadt Buchholz, verweist darauf, dass der Van-der-Smissen-Weg nicht die offizielle Umleitung ist. Diese führe die Autofahrer weiträumig über Lüllau, Schierhorn und Weihe. Der Van-der-Smissen-Weg solle ausschließlich vom Busverkehr genutzt werden, um die Fahrpläne einzuhalten. "Wir können nur immer wieder an die Autofahrer appellieren, den Van-der-Smissen-Weg nicht als Umleitungsstrecke zu nutzen, sondern über die ausgeschilderte Umleitung zu fahren", so Helms. Um die Staubbelastung so gering wie möglich zu halten, werde die Strecke zweimal täglich durch den Bauhof gewässert. Der derzeit ausbleibende Regen würde es allerdings erschweren, den Staub einzudämmen.
(lm).
Redakteur:Lennart Möller aus Rosengarten |
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