Naturnahe Umgestaltung
Waldarbeiten bei Buchholz: Neustart in die Zukunft

Die Waldbauarbeiten auf dem Grundstück bei Buchholz haben begonnen | Foto: Landkreis Harburg
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Die Spätblühende Traubenkirsche und die Brombeersträucher hatten die Gunst der Stunde genutzt: Nachdem Dürre dem Wald bei Buchholz massiv geschadet hatte, breiteten sich die Büsche nahezu ungehindert aus. Damit sah die Fläche südlich der Straße Am Krähenberg auf den ersten Blick zwar grün und vital aus – aber besonders die Spätblühende Traubenkirsche ist als invasive Art für alle heimischen Ökosysteme eine große Gefahr. Denn aggressiv breitet sie sich immer weiter aus – und überwuchert und verdrängt alles. Das ändert sich nun: Der Betrieb Kreisstraßen des Landkreises Harburg lässt das Gelände in einem Pilotprojekt auf Anregung der Abteilung Umwelt naturnah umgestalten.

Das gut zwei Hektar große Grundstück östlich von Buchholz und nördlich der Bahnstrecke Hamburg-Bremen gehört zu einem kreiseigenen Flächenkomplex des Betriebes Kreisstraßen und dort waren aufgrund des Zustandes ohnehin forstwirtschaftliche Maßnahmen erforderlich. Dabei gilt: Die Natur gewinnt.

Das Projekt bedeutet keineswegs einen Kahlschlag der Fläche, wie manche Spaziergänger befürchten, sondern ist ein guter Neustart in die Zukunft. Denn dort entsteht ein artenreicher Laubwald aus heimischen Laubbaumarten. Hinzu kommt ein blütenreicher Waldsaum. Für die Lücken auf dem Grundstück werden nur Bäume und Sträucher gewählt, die nach heutigem Wissen eine günstige Prognose im Hinblick auf die Klimakrise haben und ökologisch von besonderem Wert sind. Die Waldflächen werden damit ebenso entwickelt wie sonst die Flächen, die von der Naturschutzbehörde renaturiert werden.

Nicht heimisch – nicht mit dem Landkreis!

Auf nicht heimische Baumarten wird ausdrücklich verzichtet. Auch Bäume wie die amerikanische Roteiche – der Baum des Jahres 2025 – werden nicht gewählt. Sie verspricht zwar forstwirtschaftlich gute Erträge, ihre Rolle in den komplexen heimischen Waldökosystemen ist aber nicht abschließend erforscht.

Die Arbeiten haben bereits begonnen. Derzeit mulcht die Forstbetriebsgemeinschaft Nordheide die flächenhaften Gebüsche der Späten Traubenkirsche komplett runter. So wird verhindert, dass sich die Traubenkirsche noch weiter ausbreitet und die Ansiedlung neuer Laubbäume verhindert.

Die gesamte Fläche wird aber nicht komplett geräumt: Vorhandene heimische Bäume, darunter große Birken, werden erhalten. Die Wiederaufforstung ist für den Herbst vorgesehen. Auf dem sandigen Standort werden dann heimische Arten wie Traubeneiche, Hainbuche und Feldahorn gepflanzt. Den Waldrand sollen künftig Schlehe, Weißdorn, Haselnuss und Schwarzer Holunder prägen.

Die Waldbauarbeiten auf dem Grundstück bei Buchholz haben begonnen | Foto: Landkreis Harburg
Die Waldarbeiten werden auf einer Grünfläche südlich der Straße Am Krähenberg vorgenommen | Foto: Landkreis Harburg / Niedersächsischen Vermessungs- und Katasterverwaltung
Redakteur:

Armon Böhm aus Winsen

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