Sinnvolle Gebühren?
Weihnachtsmarkt-Veranstalter stöhnen unter GEMA-Kosten

Aufgrund hoher GEMA-Gebühren wird das Musikprogramm auf vielen Weihnachtsmärkten heruntergefahren | Foto: Helms
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  • Aufgrund hoher GEMA-Gebühren wird das Musikprogramm auf vielen Weihnachtsmärkten heruntergefahren
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Alle Jahre wieder bestimmen ab dem 1. Advent Weihnachtsmärkte das Bild in Städten und Gemeinden. Doch während die Besucher die Geselligkeit im Lichterglanz genießen, stöhnen viele Veranstalter unter den häufig hohen Gebühren, die die Gesellschaft für musikalische Aufführungs- und mechanische Vervielfältigungsrechte (GEMA) sowohl für Live-Musik als auch für Hintergrundbeschallung "aus der Konserve" verlangt.

"Wir zahlen rund 1.800 Euro für insgesamt zwölf Live-Auftritte von Künstlern beim Weihnachtsmarkt auf dem Peets-Hoff-Gelände. Für die Musik auf Karussells müssen wir nichts berappen, deren Betreiber rechnen mit der GEMA ab", erklärt Holger Bleckert, der mit dem Buchholzer Stadtmarketing das Markttreiben in der Nordheide-Stadt organisiert, auf WOCHENBLATT-Nachfrage. "Die Kosten sind recht hoch, kommen aber über Standgebühren und Sponsoren größtenteils wieder rein", so Bleckert weiter. "Grundsätzlich wäre es uns natürlich lieber, wenn wir weniger an die GEMA bezahlen müssten, und mit dem so eingesparten Geld mehr Programm bieten könnten."

"Für unseren immer im September stattfindenden Kirch- und Markttag müssen wir mehrere hundert Euro an GEMA-Gebühren zahlen, da es auch musikalische Aktivitäten im ganzen Ort gibt. Das ist für uns als Verein schon ein ziemlicher Hammer", sagt Barbara Frahm vom Vorstand des Vereins "Salzhausen e.V. - Kultur - Heimat - Leben". "Beim Weihnachtsmarkt sind die Kosten für uns niedriger, da dieser schwerpunktmäßig nur in zwei Straßen stattfindet. Zudem haben wir die Aussteller angewiesen, dass an ihren Ständen - etwa von CD - keine Musik gespielt werden darf."

Auf dem Weihnachtsmarkt in der Buxtehuder Altstadt sind lediglich zwei Live-Auftritte des Stadtorchesters angesagt. "Ansonsten gibt es keine große Beschallung, weshalb sich die GEMA-Kosten für uns derzeit in Grenzen halten", erklärt Torsten Lange vom Stadtmarketing. "Gleichwohl steht die Gebühren-Regelung einer möglichen Ausweitung des Marktgeländes mit Errichtung einer Bühne für Live-Künstler etwas im Wege, weil damit höhere Kosten verbunden wären." Lange ist zugleich Sprecher des Landesverbandes Niedersachsen-Bremen der Bundesvereinigung City- und Stadtmarketing Deutschland (BCSD). "Auf Verbandsebene ist die Aufregung über die GEMA-Gebühren recht groß. Es wurden bislang zwar noch keine Weihnachtsmärkte abgesagt, aber die Musikprogramme vielerorts stark runtergefahren", so Torsten Lange.

Den von manchen Ausrichtern erhobenen Vorwurf der Preissteigerung weist die GEMA gegenüber dem WOCHENBLATT zurück. Tatsächlich habe man 2018 mit dem Deutschen Städtetag, der die Kommunen vertritt und Mitglied in der Bundesvereinigung der Musikveranstalter ist, einen Tarif ausgehandelt. Umfassend berechnet würden die Gebühren nach diesem Tarif jedoch erst seit Ende der Corona-Pandemie. Zudem wurden laut GEMA die von den Kommunen gemeldeten Veranstaltungsflächen mit modernster Technik neu vermessen. Dabei seien zum Teil Abweichungen gegenüber früheren Angaben festgestellt worden, was zu höheren Gebühren geführt habe. "Die GEMA muss für die Musiknutzung auf Stadtfesten und somit auch auf Weihnachtsmärkten die gesamte Veranstaltungsfläche heranziehen - von Hauswand zu Hauswand - und nicht nur die beschallte Fläche vor der Bühne", stellt GEMA-Sprecherin Nadine Remus klar.

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Aufgrund hoher GEMA-Gebühren wird das Musikprogramm auf vielen Weihnachtsmärkten heruntergefahren | Foto: Helms
Torsten Lange vom Stadtmarketing Buxtehude, zugleich Sprecher des Landesverbandes Niedersachsen-Bremen der Bundesvereinigung City- und Stadtmarketing Deutschland: "Die Aufregung auf Verbandsebene um die GEMA-Gebühren ist groß" | Foto: Daniela Ponath Fotografie
Redakteur:

Christoph Ehlermann aus Salzhausen

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