Wenn Kinder nach Geborgenheit schreien
Buch über Bindungen: Psychotherapeutin will zum Nachdenken anregen
os. Buchholz. "Schrei" und "Geborgenheit" - das sind zwei Wörter, die auf den ersten Blick nicht zusammenpassen. Gundula Göbel hat sie in ihrem Buch trotzdem zusammengeführt: "Schrei nach Geborgenheit" heißt das 118-Seiten-Werk, in dem die Kinder- und Jugendpsychotherapeutin aus Buchholz über das Entstehen einer sicheren Bindung zwischen Eltern und ihren Säuglingen, Kindern und Jugendlichen schreibt. Gerade ist die zweite, überarbeitete Auflage erschienen.
"Ich weiß, dass der Titel kompliziert klingt", sagt Gundula Göbel. "Mir waren die Wörter aber persönlich wichtig." Kinder seien nicht nur durch schlimme Erlebnisse traurig, sondern oft weil ihnen Zuneigung oder Zeit mit den Eltern fehlen, sagt die Autorin: "Kinder und Jugendliche haben das Grundbedürfnis, jemanden zu haben, der sie hält." Früher habe es in Familien mehr Orientierung, Rituale und Sicherheit gegeben. "Heute wird alles sofort zu einem Problem gemacht", erklärt Gundula Göbel. Dabei mache es mehr Sinn, Kinder nicht vor allem zu schützen, was negativ ist. "Kinder müssen auch mal negative Erfahrungen machen dürfen. Das macht sie stärker", sagt die Psychologin.
"Schrei nach Geborgenheit" soll kein Ratgeber sein, betont Gundula Göbel. Es soll mit vielen Beispielen aus dem wahren Leben vielmehr zum Nachdenken anregen. Und Mut machen, sich professionelle Hilfe zu suchen: "Die wichtigste Aussage ist, dass man immer etwas tun kann", sagt Gundula Göbel.
• Gundula Göbel, "Schrei nach Geborgenheit - Emotionale Begleitung bis in die Pubertät", Verlag: Briefgestöber, 118 Seiten, 14,90 Euro, ISBN: 978-3-9815574-1-1.
Redakteur:Oliver Sander aus Buchholz | |
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