Rückgabe von Leergut
Wie lange gilt ein Pfandbon im Supermarkt?
Die Situation kennt wohl jeder: Die Mehrweg- und Einwegflaschen werden im Supermarkt am Pfandautomaten zurückgegeben. Der Pfandbon verschwindet danach zunächst in der Brieftasche oder in einer Tasche.
Nach dem Bezahlen an der Kasse merkt man auf dem Parkplatz, dass man vergessen hat, den Pfandbon an der Kasse einzulösen. Was tun? Extra wieder durch den Laden laufen, um den Bon einzulösen? Und es stellt sich die Frage: Wie lange gilt ein Pfandbon?
Regeln für Gutscheine gelten
"Bei Pfandbons für Flaschen gelten die gleichen Regeln wie bei Gutscheinen", erklärt Stefan Hertel, Pressesprecher beim Handelsverband Deutschland (HDE). Genau gesagt, die sogenannte allgemeine zivilrechtliche Verjährungsfrist von drei Jahren. Grundlage ist das Bürgerliche Gesetzbuch (BGB).
"Diese Frist beginnt mit dem Ende des Jahres, in dem der Pfandbon ausgegeben worden ist", fügt Hertel hinzu. Das heißt zum Beispiel: Wer seine Pfandflaschen im August 2021 abgegeben hat, kann den erhaltenen Pfandbon noch bis zum 31. Dezember 2024 einlösen.
Pfandbon muss lesbar sein
Voraussetzung für das Einlösen ist, dass der Bon auch in diesem Laden ausgestellt wurde. Und natürlich muss er noch lesbar sein. Ist er versehentlich mitgewaschen oder ist das Thermopapier durch die Sonne ausgeblichen, ist der Pfandbetrag ohnehin nicht mehr erkennbar. Dann kann im Laden keine Erstattung verlangt werden. Der Händler kann sich weigern, das Pfandgeld auszuzahlen. Thermopapier hat außerdem die negative Eigenschaft, auch ohne weitere Einwirkungen zu verblassen.
Manchmal kommt es vor, dass ein Kassenscanner einen alten Pfandbon nicht akzeptiert. Sei es, weil er schlecht zu lesen ist oder weil der Händler das System umgestellt hat. Das entbindet den Händler aber nicht von seiner Pflicht, den Bon einzulösen. Um nicht alle an der Kasse aufzuhalten, kann sich der Kunde auch an die Information wenden. Die Mitarbeiter dort müssen den Bon notfalls ohne Einscannen einlösen.
So weit die rechtliche Grundlage. Aber wie sieht die Praxis aus? Was sagen die Verantwortlichen der Discounter und Supermärkte selbst?
Oliver Michelsen vom Buchholzer EDEKA Markt Subey in der Hamburger Straße: "Die Gutscheine werden von uns unbegrenzt eingelöst. Wichtig ist, dass sie lesbar sind." An dem Pfandautomaten befindet sich zudem eine Box, an der man seinen Bon für das Bürgerhospiz Nordheide und das Freilichtmuseum am Kiekeberg spenden kann. "Wir sind beim Einlösen ältere Pfandbons sehr kulant. Wichtig ist, dass das Leergut bei uns gekauft wurde und nicht bei einem anderen Edeka-Markt."
"Grundsätzlich gibt es keine Einlösefrist für unsere Pfandbons", erklärt ein Mitarbeiter vom Discounter Aldi. Eine Einlösung sei jedoch nur möglich, solange die Angaben auf dem Bon noch leserlich und nicht verblasst sind.
Auch im Warenhaus famila gibt es keine zeitliche Begrenzung. "Wir lösen die Pfandbons unbefristet ein. Hauptsache der Scanner an der Kasse kann ihn erfassen", so Oliver Dethlof vom famila-Warenhaus in der Buchholz Innenstadt. Dort besteht am Pfandautomaten die Möglichkeit, die Pfandbons für den Deutschen Kinderschutzbund zu spenden.
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