Rodungen im Kleckerwald notwendig
Windschäden mit Folgen
pm. Klecken. Im Februar zog der Orkan "Zeynep" durch das Land und hinterließ auch im Landkreis Harburg verheerende Schäden. Mit der Beseitigung der Schäden hat unter anderem das niedersächsische Forstamt Sellhorn immer noch zu tun. Unzählige Bäumer wurden im Kleckerwald auf Höhe Rotdornweg entwurzelt, brachen an der Krone ab und gerieten in eine bedrohliche Schieflage. Der Wald, der von den Kleckenern gerne für Spaziergänge genutzt wird, wurde zur Gefahren-Zone.
Claudius Fricke, der die Försterei Klecken bewirtschaftet berichtet, dass vier Fünftel des Waldstücks von der Zerstörung durch den Orkan betroffen seien. Die Aufarbeitung der vom Orkan entwurzelten und geschädigten Bäumen auf dem etwa 8 Hektar großen Waldstücks sei eine Maßnahme die absolut notwendig sei. Einerseits stelle die destabilisierten und abgebrochenen Bäume eine erhebliche Gefährdung dar, andererseits gelte es die Bedrohung durch den Borkenkäfer schnell einzudämpfen. Dieser niste gerne in beschädigten Bäumen und könne in kürzester Zeit zur Plage werden. Die Ausbreitung auf anliegende Bäume könne dann nicht mehr verhindert werden und katastrophale Folgen für den Kleckerwald nach sich ziehen. Aufgrund der Dringlichkeit werden die Arbeiten mit großer Priorität behandelt. "Bei den Orkanen sind ca. 30.000 Kubikmeter Sturmholz angefallen. Diese Menge entspricht dem dreifachen von dem, was ich sonst pro Jahr nachhaltig ernten lasse", sagt Claudius Fricke, der Anfang August mit den Arbeiten fertig sein will.
Das Waldstück befindet sich in Familienbesitz und wurde von den Eigentümern seit Generationen eigenständig gepflegt. Für sie entstand durch den Orkan ein enormer Schaden. Nicht nur die Kosten der Aufräumarbeiten und der Aufforstung fallen ihnen zur Last. Auch werden die Besitzer jahrzehntelang wirtschaftliche Einbußen zu spüren bekommen, die durch den ausfallenden Holzverkauf entstehen.
"Hier wird 80 Jahre lang kein Geld generiert werden können. Die Bäume müssen erstmal wieder heranwachsen", sagt Fricke. Vor allem Fixkosten wie Waldversicherung und Grundsteuer, die die Waldbesitzer tragen müssen, wurden stets durch den Holzverkauf finanziert, um so den Erhalt des Waldes zu sichern.
Die meisten Anwohner sind froh über die Arbeiten. Besonders direkt angrenzende Grundstücksbesitzer, die seit dem Orkan fürchten die destabilisierten Bäume könnten auf ihr Haus kippen, freuen sich, dass etwas geschieht. Dass die Rodung einen gewissen Lärmpegel mit sich bringt ist unerfreulich aber normal. "Die Arbeiten, die an einem Sonntag stattfanden, waren einer Misskommunikation mit dem Unternehmer geschuldet und werden zukünftig nicht mehr vorkommen", versichert Claudius Fricke und entschuldigt sich bei den Anwohnern.
Etwas Gutes kann sich in dem Unglück dennoch finden. Die Aufforstung, die im Winter beginnen wird, sieht eine Bepflanzung von mindestens 50.000 neuen Laubbäumen vor. Ein Mischwald aus Buche, Bergahorn, Douglasie, Lärche und Eiche stellt dem Reinbestand des vorherigen Kiefern- und Fichtenwaldes einen viel naturnäheren Wald entgegen.
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