150 Jahre Eisenbahn in Buchholz
Winterchaos 1979: Buchholz hielt den Bahnverkehr aufrecht
In diesem Jahr besteht die Bahnlinie Bremen-Hamburg seit 150 Jahren. In Kooperation mit dem Bahnexperten Dierk Lawrenz und dem Stadtarchiv Buchholz blickt das WOCHENBLATT in einer Serie auf die Ereignisse und die Entwicklung von Buchholz zur Eisenbahnerstadt zurück.
Zwischen dem 14. und 20. Februar 1979 sorgte ein massiver Schneesturm in Norddeutschland für meterhohe Verwehungen und brachte den Straßenverkehr fast vollständig zum Stillstand. Die Deutsche Bundesbahn und ihre Mitarbeiter in Buchholz kämpften unermüdlich, um den Zugverkehr trotz der widrigen Bedingungen aufrechtzuerhalten.
Während die Hauptstrecke mit Verspätungen von bis zu 60 Minuten noch funktionierte, mussten die Schienenbusse nach Soltau und Lüneburg abgestellt werden. Mit Ersatzgarnituren – bestehend aus ein bis zwei Personenwagen und Lokomotiven an beiden Enden – wurde der Betrieb dennoch aufrechterhalten. Schneepflüge hielten die Gleise befahrbar, sodass Pendler weiterhin zur Arbeit oder zum Einkaufen nach Buchholz gelangen konnten.
Räumzug machte Strecke wieder frei
Nach drei Tagen musste der Betrieb Richtung Lüneburg jedoch eingestellt werden, da ein Abschnitt bei Marxen vollständig zugeschneit war. Auf der Heidebahn blieb ein Ersatzzug im Schnee stecken, wurde jedoch mit Hilfe einer Rangierlok und Schneepflug befreit.
In Schneverdingen stellte die Buchholzer Dienststelle einen Räumzug mit drei Lokomotiven und zwei Schneepflügen zusammen, der das Überholungsgleis in Handeloh und die Lüneburger Strecke räumte. Mit vereinten Kräften schoben die Loks die Schneemassen beiseite und hielten die Verbindung aufrecht.
Dank des unermüdlichen Einsatzes der Eisenbahner normalisierte sich der Betrieb allmählich wieder. Trotz Verspätungen und ungewöhnlicher Zuggarnituren blieb die Eisenbahn in Buchholz standhaft – ein beeindruckender Sieg über die Schneemassen.
Wenn Sie, liebe Leserinnen und Leser, noch historische Fotos aus der Buchholzer Eisenbahngeschichte in Ihrer Sammlung haben, würde sich Buchholz' Stadtarchivarin Susanne Lang über eine Kontaktaufnahme per E-Mail an susanne.lang@buchholz.de freuen.
Redakteur:Leonie Lange aus Buchholz |
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