Wer macht so etwas?
Ziertaube als Lebend-Köder für Raubvögel eingesetzt

Diese Ziertaube wurde dem Verein Stadttauben Buchholz als verletzt gemeldet  | Foto: Stadttauben Buchholz
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lm. Buchholz. Es ist ein Verbrechen gegen die Tierwelt, das angesichts seiner Brutalität beinahe sprachlos macht. Vor Kurzem wurde dem Verein Stadttauben Buchholz eine verletzte Ziertaube gemeldet. Vereinsmitglieder fangen das verletzte Tier und versorgten es auf der Pflegestelle des Vereins umgehend. Dabei machten die Tierfreunde eine grausame Entdeckung: In das Fleisch der Taube waren an unterschiedlichen Stellen vier Angelhaken gebohrt. Schnell wurde den Vogelfreunden klar, worum es sich handelte. Die Taube wurde als "Opfer-Taube" oder auch "Kamikaze-Taube" eingesetzt.

Die Angelhaken wurden aus dem Fleisch der Taube entfernt  | Foto: Stadttauben Buchholz
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Worum es sich dabei genau handelt, darüber klärt der Naturschutzbund (NABU) auf. "Kamikaze-Tauben" werden als Giftköder eingesetzt. Objekt der Begierde: Raub- und Greifvögel aller Art. Dabei gehen die Tierquäler besonders perfide vor. Zunächst wird der Taube ein Flügel gebrochen, anschließend wird sie mit Gift bepinselt. Dafür wird häufig das in der EU nicht zulässige Insektizid "Carbofuran" eingesetzt. Den Tauben wird der Schnabel zugeklebt, damit sie sich beim Gefieder putzen nicht selber vergiften. Immerhin müssen sie ja noch als Lebend-Köder herhalten.

Brutal wurden die Angelhaken in das Fleisch des Vogels gerammt, damit er als Köder verwendet werden kann  | Foto: Stadttauben Buchholz
  • Brutal wurden die Angelhaken in das Fleisch des Vogels gerammt, damit er als Köder verwendet werden kann
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So der eigentliche Ablauf. Die Variante mit Angelhaken im Fleisch des Köders anstatt des Giftes war dem Komitee gegen Vogelmord, das sich schwerpunktmäßig mit der illegalen Verfolgung von Vögeln beschäftigt, nur aus Berichten bekannt. In einschlägigen Internetforen finden sich zudem häufiger Empfehlungen, dass die brutale Variante mit den Angelhaken weitaus effektiver sei.

Der NABU ist überzeugt davon, dass die Dunkelziffer solcher Fälle von Tierquälerei durchaus hoch sei. Ziel solcher Attacken sei es, dass sich Greifvögel wie der Habicht oder der Wanderfalke an den Haken verletzen und verenden. Tauben gehören zur Beute solcher Greifvögel. Sie brüten oft in der Nähe von Plätzen, an denen solche präparierten Tauben gefunden werden.

Der Verein Stadttauben Buchholz hat den Fall sofort zur Anzeige gebracht. Da die Taube keinen Ring getragen hat, wird es jedoch nicht möglich sein, den Besitzer der Taube und somit auch den mutmaßlichen Täter ausfindig zu machen.

Redakteur:

Lennart Möller aus Rosengarten

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