Konzept "Fahrradmobilität 2030":
Anteil der Radfahrer in Buchholz soll deutlich erhöht werden
os. Buchholz. Die Stadt Buchholz hat sich vorgenommen, bis zum Jahr 2035 klimaneutral zu sein. Einen wichtigen Beitrag zur Senkung der Emissionen soll der Radverkehr liefern. Welche Maßnahmen in Frage kommen, verrät die mehr als 100 Seiten starke Weiterentwicklung des bestehenden Radfahrkonzepts, die jüngst unter dem Titel "Fahrradmobilität 2030" vorgestellt wurde.
Hintergrund: Rund 42 Prozent der CO₂-Emissionen in Buchholz gehen derzeit vom motorisierten Straßenverkehr aus. Zwei Drittel der Wege werden in Buchholz mit dem Auto zurückgelegt, auch kurze. "Es gibt also ein großes Potential zur Verlagerung täglicher Wege vom Auto auf das Rad", heißt es in dem neuen Fahrradkonzept. Angesprochen werden sollen auch diejenigen 16 Prozent der Buchholzer Bürger, die das Fahrrad nie im Alltag nutzen, erklärte Buchholz' Fahrradbeauftragter Maximilian Müller bei der Vorstellung des Konzepts im Bauausschuss. Ziel ist es, den Anteil des Radverkehrs bis 2030 auf 25 Prozent zu steigern. 2014 waren es noch 14 Prozent.
"Wir wollen das Fahrrad als Alltagsverkehrsmittel etablieren", betonte Müller. Um das zu erreichen, solle ein ganzes Maßnahmenkonzept ausgerollt werden. Vorrangiges Ziel sei es, ein erkennbares Routennetz für Radfahrer zu schaffen. Das sei derzeit noch nicht ausreichend der Fall, sagte Müller. Die "Bequem-und-sicher-Routen", die Radfahrer abseits der Hauptverkehrsstrecken durch die Nordheidestadt führen, sind als ein Baustein vorgesehen. Zwei Routen gibt es derzeit, weitere sind in Planung.
Zudem wolle man alle Verkehrsteilnehmer auf Änderungen in der Zukunft vorbereiten. "Der Mischverkehr wird in jedem Fall zum Regelradverkehr"; sagte Müller. Will heißen: In Zukunft sollen die Radfahrer deutlich mehr als jetzt auf der Straße fahren, für viele Autofahrer bedeutet das eine erhebliche Umstellung. Piktogramme auf den Straßen sollen u.a. dafür sorgen, dass alle Verkehrsteilnehmer wissen, dass Radfahrer auf der Straße fahren sollen. Andere rechtliche Möglichkeiten als diese Piktogramme gebe es zurzeit nicht, so Müller.
Weitere Maßnahmen sind u.a. Plakatkampagnen zu Fahrradthemen, die Aufstellung weitere Bügel zum Abstellen der Räder im gesamten Stadtgebiet, die Bereitstellung sicherer Sammelabstellanlagen, öffentliche Aufladestationen für Pedelecs und die fahrradfreundliche Umgestaltung von Knotenpunkten.
• Wer sich das Fahrradmobilitätskonzept anschauen möchte, kann das über www.buchholz.de (Navigationspunkte Politik-Online, Textrecherche, 0892, suchen) tun. Als jemand, der täglich das Fahrrad nutzt, finde ich es sehr gut, dass der Radverkehr gestärkt werden soll. Ich bin mir aber nicht sicher, ob das tatsächlich geschehen wird.
Es gibt ja bereits ein Radkonzept, aus dem aber zuletzt nur wenige Maßnahmen umgesetzt wurden. Warum sollte das jetzt anders werden? Ein paar "Bequem-und-sicher-Routen" einzurichten, wird sicher keinen Autofahrer aufs Rad locken.
Ein großes Problem sehe ich in der Akzeptanz der Rad- durch die Autofahrer. Schon heute erlebe ich, dass ich angefeindet werde, wenn ich auf der Schützen- und Bremer Straße auf der Straße fahre. Dabei zeigt der Fahrradschutzstreifen an, dass ich genau das tun soll. Ich befürchte Schlimmes, wenn künftig alle Radfahrer auf den Straßen fahren.
Und schließlich: Angesichts knapper Kassen ist ein ganz dickes Brett zu bohren, um Mittel zur Stärkung des Radverkehrs freizuschaufeln. Ob der künftige Rat das schafft? Ich habe Zweifel. Oliver Sander Akzeptanz ist ein großes Problem
Redakteur:Oliver Sander aus Buchholz | |
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