Auftakt des Klimaforums in Buchholz: "Wir müssen sofort handeln"
os. Buchholz. "Lassen Sie uns ein Modell Buchholz schaffen, das Vorbild für andere Kommunen ist. Lassen Sie uns einen Klimapakt schaffen, in dem sich jeder nach Kräften einbringt." Mit diesen Worten warb Buchholz' Bürgermeister Jan-Hendrik Röhse am Montagabend beim Auftakt des Buchholzer Klimaforums um gemeinsame Anstrengungen, um das große Ziel der Stadt zu erreichen: Bis zum Jahr 2050 will Buchholz klimaneutral sein. Rund 350 Gäste im Veranstaltungszentrum Empore waren ein deutliches Zeichen, dass der Klimaschutz vielen Menschen wichtig ist.
"Viel zu lange haben wir – auch ich - dem Thema Klimaschutz nicht die erforderliche Aufmerksamkeit geschenkt", räumte Röhse ein. "Wir, meine Mitarbeiterinnen und ich, sind gefangen in der Erwartungshaltung, dem Erwartungsdruck von Ihnen allen einerseits und den tatsächlich vorhandenen Möglichkeiten und Handlungsoptionen andererseits." Es sei aber jetzt die Zeit zu handeln: "Wir müssen die Stadtgesellschaft mitnehmen auf dem Weg in die klimaneutrale Zukunft."
Um das zu erreichen, sollen Fachforen gegründet werden, in denen Vorschläge zu Aktionen vor Ort gesammelt und diskutiert werden. Eine erste Fachwerkstatt ist für Samstag, 21. März, von 10.30 bis 15 Uhr in der Waldschule vorgesehen. Die Ergebnisse aus den Fachforen sollen durch einen Klimarat an den Stadtrat und die Verwaltung weitergetragen werden und dort zu konkreten Maßnahmen führen.
In seinem bemerkenswerten Vortrag "Einfach. Besser. Leben" appellierte Prof. Dr. Henning Austmann, der an der Hochschule Hannover u. a. zum Thema Nachhaltigkeit forscht und lehrt, an die Zuhörer, sich auf einen tiefgreifenden Wandel vorzubereiten. Dieser sei nötig, damit sich die Menschheit nicht die Grundlagen ihrer Existenz nimmt. Derzeit lebten die meisten Menschen deutlich über dem, was die Erde an Ressourcen zur Verfügung stellen könne. "Wir müssen den Konsum in den Industrieländern auf 'genug' reduzieren, und zwar sofort", forderte Austmann. Das aktuelle Wirtschafts- und Gesellschaftssystem, das vor allem auf stetiges Wachstum und technischen Fortschritt setzt, sei nicht zukunftsfähig.
Nachhaltigkeit sei mit einschneidenden Veränderungen verbunden, verdeutlichte Austmann: "Nachhaltig sein ist wie schwanger sein: Das kann man nur ganz oder gar nicht!" Maßnahmen, die jeder ergreifen könne, seien z. B. regionale, saisonale und fleischarme Ernährung, eine deutliche Senkung des Energieverbrauchs oder eine längere und intensivere Nutzung von Konsumprodukten. "Wir stehen vor einem Kanon von Herausforderungen, die wir jetzt angehen müssen und nicht morgen", betonte Austmann.
Redakteur:Oliver Sander aus Buchholz | |
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