Aus für die Telefonbücherei? Buchholz: Zelle soll 300 Euro Miete pro Monat kosten / Es geht auch anders
os/rs. Buchholz. In der Nordheidestadt soll eine Telefonzellen-Bücherei eingerichtet werden. Hier kann jeder seine Bücher zum Tausch deponieren oder sich bedienen. Seit Juli beschäftigt sich die Buchholzer Stadtverwaltung mit einem entsprechenden Antrag der SPD. Die Verwaltung hat abgelehnt. Begründung: Die Anmietung einer Telefonzelle von der Telekom hätte 300 Euro Miete pro Monat gekostet. Man solle lieber im Rathaus ein offenes Bücherregal hinstellen.
Auf die Idee, mal einfach bei Ebay eine Telefonzelle zu kaufen, ist weder die SPD noch die Behörde gekommen. Dabei gibt es dort intakte Telefonzellen bereits für unter 500 Euro. Die könnten die Sozialdemokraten auch aus der Fraktionskasse wuppen. Wenn dann die Verwaltung noch grünes Licht für das Aufstellen gibt, und sich jemand findet, der sich - ehrenamtlich - kümmert, dann hätte Buchholz das, was es in zahlreichen deutschen Städten längst gibt, ganz ohne Bürokratie und Kosten für den Steuerzahler. Oder doch nicht? Bei der Stadt gibt es bedrohliche Bedenkenträger: Die Betreuung einer Telefonbücherei sei sehr zeitaufwendig. Denn die ausliegenden Medien müssten täglich auf gewaltverherrlichende und pornografische Inhalte überprüft werden. Woher die Beamten das wissen, bleibt allerdings ihr Geheimnis.
Redakteur:Oliver Sander aus Buchholz | |
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