Kreuzung wird 2022 umgebaut
Buchholz: Schlagabtausch um Kreisel am Nordring

So soll der neue Kreisel aussehen. Er ersetzt die unansehnliche, provisorische Ampelanlage an der Kreuzung Nordring  | Foto: Grafik: MSR
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os. Buchholz. Im x-ten Anlauf soll die Stadt Buchholz ein ansehnlicheres Einfallstor bekommen: Der Kreis-Bauausschuss hat in seiner jüngsten Sitzung empfohlen, die Kreuzung Nordring/Hamburger Straße/Buenser Weg im Norden der Stadt in einen Kreisel umzubauen.
Wie berichtet, besteht seit Langem Konsens darüber, dass die unansehnliche Kreuzung - das Provisorium mit quer über der Fahrbahn hängenden Kabeln besteht seit mittlerweile sieben Jahren (!) - umgebaut werden soll. Vorgesehen ist ein Kreisverkehr mit einem Außendurchmesser von 50 Metern, an den die Buchholzer Ostumfahrung - wenn sie umgesetzt wird - angeschlossen werden könnte. Der Kreis trägt rund 954.000 Euro von den Bau- und Planungskosten, die Stadt Buchholz etwa 496.000 Euro.
Der Empfehlung durch den Kreis-Bauausschuss ging eine fast dreistündige Diskussion voraus, die in Teilen ungewöhnlich scharf geführt wurde. Vor allem Buchholz' Ex-Bürgermeister Norbert Stein (SPD) und Stephan Zins vom Betrieb Kreisstraßen lieferten sich einen heftigen Schlagabtausch. Auslöser war Steins Prüfauftrag im vergangenen Bauausschuss, dessen Ergebnis jetzt vorgestellt wurde. Stein plädierte für den Bau eines Tunnels oder einer Brücke an der Hamburger Straße, um die Querung von Fußgängern und Radfahrern zu ermöglichen. Schon vor rund acht Wochen hatten die Fachplaner betont, dass Steins Vorschlag nicht umzusetzen sei, weil die Rampen für beide Bauwerke viel zu steil wären.
Stein warf der Kreisverwaltung und den Fachplanern jetzt vor, bewusst mit falschen Zahlen zu rechnen, um seinen Vorschlag gezielt zu torpedieren. Der Sozialdemokrat forderte Fairness im Umgang miteinander und in der Argumentation ein.
Stephan Zins platzte der Kragen. "Wenn die Politik nicht weiß, was sie will, schieben Sie das bitte nicht auf die Verwaltung", kritisierte Zins. Durch Steins unsinnigen Prüfauftrag seien wieder zwei Monate Planungszeit für den Kreisel verplempert worden, zudem seien mal eben 1.800 Euro Steuergeld unnütz ausgegeben worden.
FDP-Urgestein und Kreisexperte Arno Reglitzky (FDP) sprang der Kreisverwaltung bei und kritisierte Stein ebenfalls scharf: "Wir doktern seit 30 Jahren mit dem Kreisel am Nordring herum und kommen nicht zu Potte, weil immer wieder einer mit einer neuen Idee um die Ecke kommt. Jetzt lasst uns den Kreisel doch endlich mal bauen!"
Nach dem ganzen Bohei empfahl der Bau-Ausschuss mit acht Ja-Stimmen bei drei Enthaltungen die Vorlage der Verwaltung. Diese sieht auch den Bau einer Bedarfsampel für Fußgänger und Radfahrer vor, die stadteinwärts rund 25 Meter hinter dem Kreisel errichtet wird. Stephan Zins rechnet nach der Verzögerung nicht mehr damit, dass der Kreisel noch in diesem Jahr gebaut wird. Er gehe von einem Baustart in 2022 aus.

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AUF EIN WORT

[/b]Fairness einfordern, ohne fair zu sein

So sehr sich Buchholz' Ex-Bürgermeister Norbert Stein (SPD) im Kreis-Bauausschuss in der Diskussion um die Buchholzer Ortsumfahrung zurücknahm, so sehr zeigte er seine wahren Absichten in der Diskussion um den Kreisel: Stein tut alles, um die Bauvorhaben rund um die Ortsumfahrung zu verzögern. Dass diese an den Kreisel anschließen könnte, ist Stein ein Dorn im Auge.
Der Sozialdemokrat hielt starrsinnig an seinem Prüfantrag fest, obwohl die Fachplaner sein Ansinnen von Vornherein als nicht umsetzbar angesehen hatten - eine Einschätzung, die sich jetzt nach genauer Prüfung bestätigte. Es passt zu Stein, dass er das Ergebnis der Planer nicht anerkennt, sondern allein seinen eigenen Zeichnungen vertraut - so war es damals schon bei der Planung des Mühlentunnel-Neubaus.
Dass ausgerechnet der Ex-Bürgermeister Fairness in der Diskussion einfordert, wo er sich selbst mehr als einmal alles andere als fair gezeigt hat, mutet wie ein schlechter Scherz an. Es ist überdeutlich: Norbert Steins Zeit ist um! Es braucht Gestalter und keine Bremser. Oliver Sander 

Vorschlag: Außerhalb der Trasse bauen

(os). In der Vergangenheit hat sich Architekt Birger Hüsing immer wieder an der Diskussion um Neubauten in Buchholz beteiligt. Für den Kreisel am Nordring schlägt er vor, diesen etwas nach Nordosten zu verschieben und außerhalb der vorhandenen Straßen zu bauen. Dadurch verhindere man Verkehrschaos an der Kreuzung und könne die Kreisel-Arme problemlos sukzessive bauen. Ob Hüsings Vorschlag zum jetzigen Zeitpunkt noch Gehör findet, darf bezweifelt werden.

Redakteur:

Oliver Sander aus Buchholz

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