Buchholz: Wird die Kreiselplanung zum Dauerärgernis?

Provisorium seit 2014: die Ampelanlage an der Kreuzung Nordring/Hamburger Straße | Foto: os
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Landkreis empfiehlt, vor Neuregelung am Nordring die Planung für Ortsumfahrung abzuwarten

os. Buchholz. "Das ist ein Hammer. Wenn wir nicht am Ball bleiben, passiert da gar nichts!" Arno Reglitzky, Fraktionsvorsitzender der FDP im Buchholzer Stadtrat, war schockiert, als er das Gutachten des Landkreises Harburg zum geplanten Kreisel an der Kreuzung Nordring/Hamburger Straße las. "Das Gutachten besagt, dass von einer weiteren Planung zunächst abgesehen werden sollte, da bei der geplanten Ortsumfahrung im Rahmen des Projektes Buchholz 2025plus in der Nähe ein Knotenpunkt durch die Einfädelung auf die Dibberser Straße erfolgen würde", erklärt Reglitzky.
Wie berichtet, ist die provisorische Ampelanlage am Ortseingang von Buchholz seit fast viereinhalb Jahren ein großes Ärgernis. Die durcheinanderhängenden Kabel und Müllsäcke über den alten Ampeln geben ein miserables Bild ab. Der Landkreis zahlt für die Anlage rund 17.000 Euro pro Jahr.
FDP-Politiker Reglitzky will verhindern, dass die Kreiselplanung vom Landkreis Harburg auf Eis gelegt wird. Es müsse eine Kreisel-Knotenlösung her, egal ob die Planung für eine Ostumfahrung eventuell einen weiteren Kreisel in Vaensen nötig mache oder nicht. "Dicht zusammenliegende Kreisel sind umsetzbar, Ampeln dagegen nicht", so Reglitzky. Nur mit viel Glück könne ein Kreisel am Nordring noch bis Ende 2019 umgesetzt werden. "Wenn wir auf die Knotenplanung für eine Ostumfahrung warten, dauert das sicher noch einmal zwei Jahre", so Reglitzky. Diese Zeit habe man in Buchholz nicht. Bis heute habe es quasi keine Optimierung der Verkehrsführung am Buchholzer Ortseingang gegeben: "Es herrscht dort ein technischer Stillstand!"
Die FDP bereitet auf Kreisebene Anträge zur weiteren Kreisel-Planung am Nordring vor. Parallel haben die Buchholzer Freidemokraten jetzt beantragt, die Ampelanlage an der Kreuzung Nordring/Hamburger Straße von 22 Uhr abends - oder alternativ ab 23 Uhr - bis 6 Uhr morgens abzuschalten. "Bei Geschäftsleuten und dem Wirtschaftsverkehr begegnet man dieser Ampel-Nachtaktivität weiterhin mit großem Unverständnis", betont Reglitzky. Eine Abschaltung werde viele Gemüter beruhigen.

Kommentar

Auf eine Lösung drängen

Die Buchholzer Politiker tun gut daran, die Forderung der FDP nach einer Lösung der Kreiselproblematik am Nordring/Hamburger Straße breit zu unterstützen. Ein weiteres Zögern ist schädlich für die Nordheidestadt.
Das Ampelprovisorium ist für Buchholz eine denkbar schlechte Werbung. Da kann sich das Stadtmarketing noch so viele Aktionen ausdenken: Viele Besucher, die von der Autobahn 1 nach Buchholz fahren, bringen die Nordheidestadt mit ihren ersten Eindrücken in Verbindung - und die erinnern eher an die hinterste Walachei als an eine moderne Stadt.
Während der jahrelangen Auseinandersetzungen über den Ostring war der Kreisel schon einmal in der Warteschleife, eine weitere sollte sich Buchholz nicht gönnen. Deshalb müssen die Buchholzer Lokalpolitiker den Druck auf den Kreis erhöhen und eine endgültige Lösung verlangen.
Auch der Kreistag und die Kreisverwaltung müssen eine Lösung vorantreiben. Wenn sie meinen, dass ein Kreisel an der Stelle keinen Sinn ergibt, müssen sie das deutlich äußern und eine adäquate Alternative am Nordring finden. Es kann nicht im Interesse der Kreis-Verantwortlichen sein, dass die einwohnerstärkste Stadt im Kreis ein derart mieses Erscheinungsbild an zentraler Stelle abgibt. Von den 17.000 Euro Steuergeld ganz zu schweigen, die die Ampel - die Reglitzky "Bonanza-Provisorium" nennt - pro Jahr verschlingt. Landrat Rempe, übernehmen Sie! Oliver Sander

Redakteur:

Oliver Sander aus Buchholz

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