Ehrenbürgerwürde für Ute Schui-Eberhart
Buchholzerin wird für ihren jahrzehntelangen Einsatz in der Flüchtlingshilfe ausgezeichnet
os. Buchholz. Buchholz hat wieder eine Ehrenbürgerin: Ute Schui-Eberhart (74) wurde am Samstag für ihr jahrzehntelanges Engagement in der Flüchtlingshilfe von Bürgermeister Jan-Hendrik Röhse mit dem Ehrenbürgerring und einer Urkunde ausgezeichnet. Mehr als 80 Gäste aus Gesellschaft, Politik und Verwaltung kamen zu der Feierstunde im Buchholzer Rathaus. Die letzte Ehrenbürgerwürde ging im Jahr 2002 an den ehemaligen Bürgermeister Hans-Heinrich Schmidt, der ebenfalls bei der Feier anwesend war.
Röhse zeichnete den Lebensweg von Ute Schui-Eberhart nach. Im Juli 1941 in Bonn geboren, kam sie nach der Arbeitstätigkeit für die deutsche Entwicklungshilfe in Asien und Afrika Mitte der 1980er Jahre nach Buchholz. Hier war sie hauptamtlich für das Diakonische Werk in der Kinder- und Jugendarbeit tätig. Parallel gab sie in der Volkshochschule Deutschkurse für Ausländer. In den 1990er Jahren tat sich Schui-Eberhart während des Jugoslawien-Kriegs und der damit verbundenen Flüchtlingswelle in der Flüchtlingshilfe besonders hervor. Sie gehörte zu den Mit-Organisatorinnen einer Bürgerwehr, die sich u.a. vor der Buchholzer Schützenhalle postierte, um die dort untergebrachten Flüchtlinge vor aufgebrachten Buchholzern zu schützen. Seit Herbst 2013 ist sie für das aktuelle Buchholzer Bündnis für Flüchtinge aktiv und als wichtige Ansprechpartnerin für die ehrenamtlichen Helfer unentbehrlich. „Ihre Stimme hat Gewicht in der Flüchtlingshilfe“, lobte Bürgermeister Röhse. „Auch für mich ist es wichtig, dass ich auf ihr Netzwerk und ihr Engagement bauen kann.“
Integration sei eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, die vor allem vor Ort geleistet werden müsse, betonte Röhse. Wenn die Integration der Flüchtlinge gelinge, profitiere letztlich das ganze Land davon. In Buchholz sei Ute Schui-Eberhart das Gesicht für die gelebte Willkommenskultur.
„Ich rufe alle Menschen dazu auf, diese Willkommenskultur aufrecht zu erhalten“, erklärte Ute Schui-Eberhart in ihrem Dankwort. Das sei ein wichtiger Baustein für ein gutes Miteinander von Buchholzern und Flüchtlingen. Die neue Ehrenbürgerin dankte ihren Mitstreitern für die Unterstützung in den vergangenen Jahrzehnten, u.a. bei den Kirchengemeinden, der Amnesty-International-Gruppe Buchholz und bei der ehemaligen Buchholzer Gleichstellungsbeauftragten Martha Vogelsang, mit der sie gemeinsam den Internationalen Frauentreff ins Leben rief.
Ute Schui-Eberhart plädierte eindringlich für mehr Sprachkurse für Flüchtlinge, die von hauptamtlichen Lehrkräften durchgeführt werden. Derzeit würden allein in Buchholz zwölf Sprachgruppen von Ehrenamtlichen geleitet. Die Ehrenbürgerin: „Das Angebot der Sprachkurse muss deutlich erweitert werden!“
Redakteur:Oliver Sander aus Buchholz | |
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