Erinnerung an die Holocaust-Opfer
Bewegender Gedenktag an der IGS Buchholz mit sehenswerter Ausstellung / Neues Opfer-Denkmal in der Innenstadt
os. Buchholz. Mucksmäuschenstill wurde es am Mittwoch in der Aula der IGS Buchholz, als Pia Lenz aus dem Tagebuch von Anne Frank rezitierte. Zehntklässlerin Pia war eine der Protagonistinnen beim Holocaust-Gedenktag. Dieser wird seit 1996 bundesweit am 27. Januar begangen, dem Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz-Birkenau durch die Rote Armee (1945). In Buchholz veranstaltet jedes Jahr eine andere Institution den Gedenktag. Dieses Jahr stand er unter dem Motto "Jugend unter dem Hakenkreuz". Rund 200 Gäste aus Gesellschaft und Politik kamen zur Feierstunde in die IGS.
Auf ganz verschiedene Weise näherten sich die Neunt- und Zehntklässler dem Thema. Die Ergebnisse präsentierten sie in einer sehenswerten Ausstellung: Das Schicksal von Komponisten wurde ebenso dargestellt wie die Situation jugendlicher Gefangener oder die deutlich geringeren Essens-Rationen von Gefangenen im Vergleich zu den Wachmannschaften. Unter dem Motto "Lesen im Schuhkarton" präsentierten IGS-Schüler Bücher, die sich mit dem Thema Nationalsozialismus beschäftigen. Gezeigt wurde auch ein Modell der sogenannten Ehrenhalle, die Jendrik Helle herstellte. In dem Gebäude an der Bremer Straße fanden zahlreiche Veranstaltungen der Nazis statt.
Buchholz' Bürgermeister Jan-Hendrik Röhse mahnte, dass man nicht zulassen dürfe, dass sich die erlebte Geschichte in Deutschland wiederholt. "Nie wieder!", betonte Röhse. IGS-Schulleiter Holger Blenck lobte die beteiligten Lehrer und Schüler, dass sie die Alltags-Strukturen der Schule zur Vorbereitung des Gedenktags verlassen hätten. "Wir müssen die Bereitschaft der Schüler zur Auseinandersetzung mit den Greueln des Nationalsozialimsus fördern und im besten Fall eine Erinnerungskultur schaffen. Ich denke, das ist uns gut gelungen", sagte Blenck.
"Es ging ein Ruck durch die Schule, nachdem wir dieses große Projekt angegangen waren", sagte Cord Cordes, der die Vorbereitung zusammen mit seinen Geschichtslehrer-Kollegen leitete.
Zuvor war in der Buchholzer Innenstadt das neue Denkmal zur Erinnerung an die Nazi-Opfer enthüllt worden. Bildhauer Jan Amelung schuf einen rund 1,5 Tonnen großen Porenbasalt-Block in Gefängnisgitter-Optik, in dem mit Bronzetafeln an die Gruppen erinnert wurde, die von den Nazis verfolgt und unterdrückt wurden wie Homosexuelle, Juden oder Slawen. Das Denkmal geht auf eine Initiative des Buchholzer Ratsherrn Kristian Stemmler zurück.
Redakteur:Oliver Sander aus Buchholz | |
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