Baustelle in Holm-Seppensen
Existenzsorgen wegen halbjähriger Vollsperrung

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os. Holm-Seppensen. Sind der Stadt Buchholz die Existenzen von Geschäftsinhabern und deren Angestellten egal? Dieses Gefühl macht sich immer mehr breit bei Unternehmern und Bürgern in Holm-Seppensen. Grund: Wegen der sechsmonatigen Vollsperrung des Holmer Wegs finden immer weniger Menschen den Weg zu den Geschäften wie z.B. zur Bäckerei Schwichtenberg im Café Kühn, weil sie durch die Beschilderung abgeschreckt werden und denken, dass sie die Geschäfte nicht mehr erreichen. 
Wie berichtet, ist der Holmer Weg zwischen den Ortschaften Holm-Seppensen und Holm wegen des Baus eines Regenwasserkanals auf einer Länge von etwa 500 Metern bereits seit einem Monat und bis voraussichtlich Ende Oktober voll gesperrt. Die Stadt Buchholz investiert etwa 495.000 Euro in die Baumaßnahme.
"Seit Beginn der Baumaßnahme haben wir deutlich weniger zu tun als vorher, wir hatten massive Umsatzeinbrüche", berichtet Ramona Moth, Filialleiterin der Bäckerei Schwichtenberg. Gerade an Wochenenden sei die Situation zum Teil "erschreckend", sagt Moth. Das alles treffe das Unternehmen in einer Zeit, in der die Rohstoffpreise stark steigen, gleichzeitig aber wegen der weitgehend weggefallenen Corona-Auflagen mehr Menschen unterwegs sind. 
Als größtes Problem sehen Beteiligte die aus ihrer Sicht irreführende Beschilderung. Bereits an der Kreuzung Buchholzer Landstraße/Lohbergenweg/Weg zur Mühle steht ein Sackgassenschild mit dem zusätzlichen Hinweis "Anlieger frei". Daraus schließen viele Autofahrer offenbar, dass es sich nicht lohnt, die Buchholzer Landstraße weiter zu befahren und einzukaufen. Aber: Die Baustelle, die die Vollsperrung verursacht, ist mehr als einen Kilometer von der Ankündigung entfernt. Anrufe bei der Stadtverwaltung, ob man die Schilder nicht weiter in Richtung Baustelle verschieben könne, seien brüsk abgewiesen worden, berichtet Ramona Moth. "Offenbar ist es der Stadtverwaltung egal, dass hier wirtschaftliche Existenzen gefährdet sind", sagt die Filialleiterin. In Holm-Seppensen sind sechs Mitarbeiterinnen beschäftigt, die sich Sorgen machen, dass das Unternehmen wegen der Vollsperrung nicht überlebt. Der Regionalladen hat wegen der Baustelle bereits seinen Standort in Holm-Seppensen aufgegeben und neue Räumlichkeiten in der Buchholzer Innenstadt bezogen.

AUF EIN WORT

Pragmatismus ist angesagt
 
Die Welt ist im Krisenmodus, überall werden Vorschriften auf den Prüfstand gestellt, um schnelle Problemlösungen zu ermöglichen - siehe LNG-Terminals. Genau dieser Pragmatismus ist aus meiner Sicht auch bei der Baustelle in Holm-Seppensen gefragt. Verschiebt den Hinweis auf die Baustelle hinter die Geschäfte und gebt die Buskehre am Holmer Weg für die Dauer der Baumaßnahme für Autofahrer frei, die an der Baustelle stranden und wenden müssen. Vielleicht sieht die Straßenverkehrsordnung das nicht explizit vor, aber in der jetzigen Lage ist die Verkehrsbehörde als Problemlöser und nicht als Paragrafenreiter gefragt. Oliver Sander

Sechs Monate Vollsperrung in Buchholz
Redakteur:

Oliver Sander aus Buchholz

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